Atelierhaus-Mieter*innen in Käfertal gekündigt
GRÜNE fordern umgehend Aufklärung
In der Boveristraße in Käfertal arbeiten seit bis zu 13 Jahren Künstler*innen in ihren Werkstätten: Drei Bands, eine Theaterformation, eine kleine Produktionsfirma, ein gemeinnütziger Verein, Ateliers von fünf Bildenden Künstlern, darunter Stipendiaten der Stadt Mannheim. Ihnen wurden ausgerechnet in diesen für Künstler*innen und Selbstständige schweren Zeiten seitens des Vermieters zu Ende Oktober gekündigt.
Am 24. Juni kamen ohne jedes Vorgespräch die Kündigungen. Der Vorgang hat besondere Brisanz, denn die Räume wurden von der Opernsparte des Nationaltheaters und mit Wissen und Unterstützung des Kulturdezernates für die Errichtung einer Ausweichspielstätte angemietet. Bereits ab November soll der Umbau beginnen.
„Wir finden diesen Vorgang skandalös“, so die drei für die Kulturpolitik der GRÜNEN Gemeinderatsfraktion zuständigen Stadträt*innen Dr. Angela Wendt, Markus Sprengler und Gerhard Fontagnier.
„Den Künstler*innen zu kündigen ohne mit diesen frühzeitig in Kontakt zu treten und ohne eine Alternative anbieten zu können, ist das Gegenteil von ausgewogener Kulturpolitik. Damit schafft man Gräben zwischen den Kulturbereichen, die wir längst für überbrückt gehalten haben. Wenn für eine Einrichtung der sogenannten Hochkultur Freie Künstler*innen so behandelt werden, dann muss man sich nicht wundern, dass man auf Unverständnis und massiven Widerstand stößt. Ganz abgesehen davon, dass wir als Kulturpolitiker*innen dies nicht über gemeinderätliche Gremien erfahren haben, sondern durch Zufall und über Umwege. Wir sind mit dieser Vorgehensweise ganz und gar nicht einverstanden und erwarten, dass bisherige Festlegungen dazu gestoppt werden und der Vorgang offen am 9. Juli 2020 im Kulturausschuss besprochen wird“, so die drei GRÜNEN Mitglieder des Kulturausschusses.