Finanzielle Mittel für Prostitutionsberatung

Antrag zur Sitzung des Gemeinderats am 26.06.12

Antrag

Der Gemeinderat beschließt:

Das für die Prostitutionsberatung eingestellte Geld wird im Jahr 2012 folgendermaßen eingesetzt:

1. 5.000 Euro für den Aufbau und die Pflege eines Koordinierungskreises an den Paritätischen Wohlfahrtsverband, Bezirksgeschäftsstelle Mannheim.
2. 30.000 Euro für ein niedrigschwelliges Angebot mit aufsuchendem Erstkontakt und Beratung an die Diakonie.
3. 30.000 Euro an die Frauenbeauftragte für Personal zur Beantragung, Komplementärfinanzierung und Durchführung von EU-Projekten mit dem Ziel der
Betreuung und Hilfe für Rückkehrer_innen in den Heimatländern.

In den Folgejahren ist die Aufteilung wie folgt:

1. 35.000 Euro für Diakonie.
2. 30.000 Euro für Frauenbeauftragte.

Begründung

Die Prostitutionsberatung muss auf fundierte Füße gestellt werden. Dabei ist ein Konzept am sinnvollsten, das aufsuchenden Erstkontakt und Erstberatung mit einem Koordinierungskreis zur Weiterberatung verbindet. Der zum Aufbau und Pflege eines solchen Koordinierungskreis ähnlich dem erfolgreichen Koordinierungskreis zu „Gewalt in Partnerschaften“ erforderliche Personalaufwand muss finanziert werden.

Die Diakonie hat ein gutes und schlüssiges Konzept erarbeitet, das einen niedrigschwelligen Ansatz verfolgt. Mit einem aufsuchenden Erstkontakt (Streetwork) soll das Beratungsangebot bekannt gemacht werden. Flankiert werden soll der Erstkontakt durch eine Beratung in einer nahe gelegenen Räumlichkeit. Damit ist es den Frauen möglich, im Umfeld ihres Lebensraumes die Beratung zu besuchen. Beratungen, die dort nicht geleistet werden können, werden vom Koordinierungskreis aufgefangen und die Frauen in diesem Netzwerk umfassend weiter betreut. Die Diakonie stellt dafür auch selbst Gelder zur Verfügung. Die städtischen Gelder sollen die Personalkosten unterstützen. Besonders genutzt könnten Strukturen im Stadtteil werden wie die Migrationsberatungsstelle im Paritätischen Wohlfahrtsverband.

Viele Frauen werden durch die Notsituation an ihren Wohnorten in die Migration und dann am neuen Wohnort für den ohnehin prekären Lebensunterhalt in die Prostitution gedrängt. Deren Situation kann insbesondere mit Zukunftsperspektiven in den Herkunftsorten gemildert werden. Es gibt EU-Projekte, bei denen Kooperationen in den Herkunftsländern aufgebaut und Rückkehrerinnen dort Hilfsangebote erfahren.

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12. Juni 2012
Kategorien: Anträge 2012 |