Mannheim ist keine Spekulationsblase – den wilden Hotelneubau stoppen!

Antrag zur Sitzung des Gemeinderats am 12.03.19

Antrag

Der Gemeinderat beschließt:

1.) Die Stadtverwaltung beantwortet dem Gemeinderat folgende Fragen:

– Wie viele Hotels wurden seit dem letzten Jahr gebaut?
– Wie viele Betten sind dadurch entstanden?
– Wie viele Anfragen gibt es für weitere Hotelneubauten in ganz Mannheim.
– Welche Grundstücke wurden und werden angefragt?
– Nach welchen Kriterien werden Grundstücke an Hotels vergeben?

2.) Die Stadtverwaltung erarbeitet eine Strategie, wie sie mit der Anfrage von Hotelneubauten umgeht und legt die Kriterien für die Auswahl der Hotels im Falle einer Ansiedlung fest. Diese stadtweite Strategie wird gemeinsam mit dem Gemeinderat und nach dem tatsächlichen Bedarf an Betten und dem dazugehörigen Preissegment erstellt. Bei der Auswahl bzw. Vergabe von Grundstücken an Hotels sollen – neben der Anzahl der Arbeitsplätze – primär nachhaltige, kreative und soziale Konzepte, angefangen von der Bauweise bis hin zum Geschäftsmodell des Betreibers oder der Betreiberin berücksichtigt werden.

Begründung:

In den letzten Jahren beobachten wir einen enormen Zuwachs an Hotelneubauten. Die Anzahl der Bauten wächst, ohne dass dabei eine städtische Strategie mit bestimmten Kriterien verfolgt wird. Die großzügige Vergabe von Grundstücken an Hotelinvestoren bringt Mann-heim in eine schwierige Lage. Nicht nur wegen der knapper werdenden Flächen und dem damit verbundenen klimaökologischen Folgen, sondern auch im Hinblick auf den knapper werdenden bezahlbaren Wohnungsmarkt. Klar ist, dass das Hotelangebot ein wichtiger Standortfaktor gerade für das Kongressgeschäft und dem Tourismus in unserer Stadt ist.
Der Vorlage 293/2017, die auf unsere Anfrage A065/2017 erstellt wurde, ist folgendes zu entnehmen:

Frage 5: Wie wird derzeit die Lage der Hotelbranche in Mannheim bewertet? Werden weitere Neubauten benötigt oder ist die Marktsättigung erreicht?

Von der m:con wird eine Erweiterung der Kapazitäten von 3 bis 4 Sterne – Hotels im fußläufigen Bereich um bis zu 1.000 Betten als positiv gesehen. Aufgrund der guten nationalen und zunehmend internationalen Buchungslage des Rosengartens werden von den Veranstaltern verstärkt international bekannte Hotelmarken wie z.B. Radisson gewünscht. Über die Ansiedlung einer Marke wie Motel One würde sich die m:con ebenfalls sehr freuen.

Dies hilft die im Branchenvergleich unter der Woche eher mittel- bis hochpreisigen Angebote in Mannheim langfristig stabil zu halten (im Zweifel zu senken) und für die Tagungs- und Kongressveranstalter mehr zusammenhängende Kontingente in großer Stückzahl (bis zu 150 Zimmer gewünscht) fußläufig zur Verfügung zu stellen. Eine Ansiedlung eines 5 Sterne – Hotels bedarf es aus Sicht der m:con für deren Geschäftsbereich nicht.

Diese Anzahl wurde und wird in den nächsten Jahren um das Kongresszentrum erreicht sein. Doch in der Vorlage ist keine Rede von einem Hotelbedarf im Mannheimer Norden. Seit 2017 haben sich dort auch keine Änderungen ergeben, die einen solchen Bedarf hätten erzeugen können.

Leider werden Chancen für eine nachhaltige Stadtentwicklung auf Kosten des Klimas und der Mannheimerinnen und Mannheimer verspielt.

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Ergebnis:

Mit der Informationsvorlage V131/2019 „Hotelentwicklung“ bezieht die Verwaltung Stellung zu unserem Antrag. Die Verwaltung sieht dabei den aktuell anstehenden Ausbau der Hotelbettenkapazität als unkritisch an, ist allerdings der Auffassung dass im Jahr 2021 eine Konsolidierungsphase erreicht ist. Ab diesem Zeitpunkt sollen nur noch in Einzelfällen im Süden und Norden städtische Grundstücke für Hotelneubauten zur Verfügung gestellt werden (sic). Auf privaten Grundstücken und in Gewerbegebieten könne man einen Hotelneubau aber auch nicht verbieten.

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12. Februar 2019
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