Kritische Kita-Situation in Scharhof und Friedrichsfeld
Evangelische Kirche und Stadt müssen für ausreichend Plätze sorgen!
Die Kita-Situation in den Stadtteilen Jungbusch und Friedrichsfeld verschärft sich durch die geplante Schließung evangelischer Kita-Gruppen. Auf dem Scharhof soll sogar die einzige Einrichtung geschlossen werden. Die GRÜNE Gemeinderatsfraktion erinnert an die Verantwortung von evangelischer Kirche und Stadtverwaltung. Die Träger fordern die GRÜNEN auf, endlich eine gemeinsame Vergabe der Betreuungsplätze zu gewährleisten. Von der Stadtverwaltung fordern die GRÜNEN eine Überarbeitung der Ausbaupläne und einen Zeitplan für mehr Kita-Plätze.
Stadtrat Raymond Fojkar, kinder- und jugendpolitischer Sprecher von Bündnis 90/DIE GRÜNEN im Gemeinderat der Stadt Mannheim nimmt zu den Schließungsplänen von Kita-Gruppen durch die evangelische Kirche wie folgt Stellung:
„Der Beschluss der Evangelischen Kirche, drei Gruppen in den von ihr betriebenen Kindertagesstätten zu schließen, verschärft die Situation bei der Kindergartenversorgung in Mannheim. Insbesondere die Familien auf dem Scharhof sind von der Schließung der einzigen Kita betroffen.
Die evangelische Kirche mahnt – zu Recht – mehr Unterstützung durch die Stadt Mannheim bei Investitionen in die von ihr betriebenen Kindertagesstätten an. Damit einher geht aber auch die Verantwortung, gemeinsam mit der Stadt für die Bereitstellung von ausreichend Kitaplätzen zu sorgen. Mit einer lapidaren Pressemitteilung und der Versicherung, dass kein Kind auf die Straße gesetzt wird ist niemand geholfen. Im Gegenteil werden die Familien, die ab 2021 auf die Betreuungsplätze angewiesen sind, im Stich gelassen. Gleichzeitig bestehen die kirchlichen Träger weiterhin auf dem Privileg, die von ihnen betriebenen Kitaplätze nach eigenem Gutdünken zu vergeben. Hier sehen wir vor allem die kirchlichen Träger in der Pflicht mit der Stadtverwaltung eine gemeinsame Vergabe der Betreuungsplätze entsprechend nachvollziehbaren und übereinstimmenden Vergabekriterien zu gewährleisten.
Die Zahlen sprechen für sich: Sandhofen liegt mit einer Versorgungsquote von nur 55,6% und 18 unversorgten Kindern schon aktuell auf dem vorletzten Platz im Vergleich der Stadtteile in Mannheim. Die aktuell noch ausgeglichene Situation im Jungbusch wird sich durch den Wegfall einer Gruppe verschärfen. Und in Friedrichsfeld wird die Situation kritisch, sind dort doch aktuell schon 10 Kinder unversorgt.
Die Stadtverwaltung muss deshalb dringend auf durch den Beschluss der evangelischen Kirche weiter verschärfte Betreuungssituation reagieren und den Gemeinderat unverzüglich darüber informieren, mit welchen Trägern sie Gespräche führt und welchen Zeitplan sie für den Ausbau der Betreuungsplätze hat. Nachdem sich die Situation nicht nur bei den Ganztagesplätzen sondern sogar schon bei der Grundversorgung weiter verschärft reichen die bisherigen Ausbaupläne nicht mehr aus.“