Personalausstattung FB 51 – Kinder, Jugend, Familie – Jugendamt
Anfrage zur Sitzung des Gemeinderats am 03.05.12
Anfrage
Die Verwaltung berichtet dem Gemeinderat
1. Zur aktuellen personellen (Unter-) Besetzung von Kindertageseinrichtungen haben wir folgende Fragen:
Wieviele Erzieher_innenstellen sind aktuell nicht besetzt?
Wie hoch ist der Krankenstand in den Kindertageseinrichtungen?
Sind Kindertageseinrichtungen oder einzelne Gruppen aufgrund unbesetzter Erzieher_innenstellen von Schließung bedroht? Wenn ja, wie viele und welche?
Mit welchem Zeitaufwand muss eine Kindertageseinrichtung rechnen für: Sekretariat, Hauswirtschaft, Hausmeister_in. Wer erfüllt diese Aufgaben? Erledigen dies die Erzieher_innen neben ihren genuinen Aufgaben (in Teilen) selbst? Wie hoch ist dadurch der zusätzliche Zeitaufwand für die Erzieher_innen neben ihren eigentlichen Tätigkeiten?
Alternativ: Wir bitten um Bericht zum aktuellen Stand der Aktualisierung des kindbezogenen Schlüssels und der geplanten Umsetzung.
Gibt es a) Überlastungs- und b) Gefährdungsanzeigen und wie ist ggf. jeweils die Anzahl?
2. Wie ist der aktuelle Stand der Umsetzung des Attraktivitätsfonds? Sind finanzielle Anreize wie z.B. höhere Einstufungen von Erzieher_innen sind geplant? Wann sollen diese Anreize umgesetzt werden?
3. Gibt es finanzielle Vorschläge wie die angehenden Erzieher_innen, die nicht im PIA ausgebildet werden, „entlohnt“ werden könnten um auch für diese die lange Ausbildungszeit attraktiver zu gestalten?
4. Wie kann die Qualität der Kinderbetreuung trotz personeller Unterbesetzung gewährleistet werden? Dazu gehört unter anderem:
Wie soll gewährleistet werden, dass neben der Erhöhung der Krippenplätze auch der Orientierungsplan umgesetzt werden kann?
Wie soll die Förderung „aller“ Kinder gewährleistet werden?
5. Zur aktuellen personellen (Unter-) Besetzung in den Abteilungen 51.1 Wirtschaftliche Jugendhilfe, 51.2 Beistandschaft / Amtsvormundschaft / Unterhaltsvorschusskasse, 51.4 Sozialer Dienst, 51.5 Jugendförderung und 51.8 Psychologische Beratungsstelle haben wir folgende Fragen:
Wie hoch ist jeweils der Krankenstand in den Abteilungen?
Wie ist jeweils der Stand a) der Überlastungs- und b) der Gefährdungsanzeigen?
Wie kann dem entgegen gewirkt werden, dass die Abteilungen – wenn überhaupt – mit dem Mindeststandard ausgestattet werden, der bei Krankheitsfällen zudem noch unterlaufen wird?
Begründung
Die Tageseinrichtungen und Tagespflege für Kinder, der Soziale Dienst, die Jugendförderung und andere Abteilungen des Jugendamts arbeiten zurzeit mit der Personalmindestausstattung. Die Mindestausstattung wird durch Krankheitsfälle noch unterlaufen. Dadurch kann die notwendige Arbeit nicht mehr geleistet werden. In Einzelfällen können daraus auch Gefährdungen für die Mitarbeiter_innen bzw. für von ihnen zu Betreuende erwachsen.
Die Arbeitsbedingungen führen zu Kündigungen gerade junger Mitarbeiter_innen. Dies führt für die Verbliebenen zu weiterer Mehrarbeit und Überstunden. Um diesen Teufelskreis mit den dramatischen Folgen für alle Beteiligten zu durchbrechen muss deutlich mehr auf gute Arbeitsbedingungen, eine angemessene Personalausstattung und Entlohnung sowie die Gesundheit des Personals Wert gelegt werden.
Um die grundlegende Arbeit für unsere Gesellschaft attraktiver zu machen, muss endlich konsequent auch die höhere Entlohnung der im Erziehungsbereich Arbeitenden angegangen werden. Nur im Gleichklang von Arbeitsbedingungen, Entlohnung und Qualitätssicherung kann die angemessene Erziehung und die gute Entwicklung von Kindern, sei es in Kindertagesstätten oder in -heimen funktionieren.