Flüchtlingsaufnahme neben Kriegsgerät – ein NoGo!
GRÜNE besorgt über Entwicklung zum Verbleib der US-Armee auf Coleman
Die Gemeinderatsfraktion von Bündnis 90/DIE GRÜNEN kritisiert die sowohl den wahrscheinlichen den geplanten Weiterbetrieb der Coleman Barracks in Mannheim-Sandhofen durch die US-Army als auch Überlegungen des Innenministeriums, auf dem Militärgelände Geflüchtete unterzubringen, die vor Krieg und Gewalt geflohen sind.
Sollte sich die Nachricht über einen weiteren, dauerhaften Betrieb der Coleman-Kaserne auch offiziell bestätigen, werden die Hoffnungen und Planungen, die auch unter Beteiligung der Bürger*innen für eine mutmaßliche Konversion entworfen wurden, zerstört.
Susanne Aschhoff, Bezirksbeirätin der GRÜNEN auf der Schönau: „Statt der großzügigen Weite von Grünflächen und dem Erleben eines einzigartigen Naturraumes müssen die Anwohnerinnen und Anwohner in Blumenau, Scharhof, Sandhofen und Schönau weiterhin mit dem Anblick eines abschottenden Zaunes und den Belastungen durch die Transporte von Kriegsgerät leben. Diese Neuigkeit wird sicherlich nicht nur Auswirkungen auf das Stadtteilentwicklungskonzept Schönau-Nordwest haben, sondern auch die Zukunft der anderen angrenzenden Stadtteile beeinflussen“.
„Wenn das Innenministerium in Stuttgart seine Überlegungen weiter verfolgt, zusätzlich auch noch ein Ankunftszentrum auf dem Gelände einer aktiven Militärbasis unterzubringen, dann wäre das sowohl für die angrenzenden Stadtteile als auch für die Geflüchteten völlig inakzeptabel. Dass das Innenministerium dies auch nur in Erwägung zieht ist befremdlich. Flüchtlingsaufnahme neben Kriegsgerät können wir keinesfalls akzeptieren“, so Stadtrat Gerhard Fontagnier, flüchtlingspolitischer Sprecher seiner Fraktion.
„Große Bereiche des Coleman Areals sind zur Ausweisung als nationales Naturerbe vorgesehen. Eine Aufhebung oder Vernachlässigung des Schutzes der einzigartigen Flora und Fauna in diesen Gebieten wäre katastrophal. Die Ungewissheit, wie es künftig um die Pflege und Beobachtung des besonders wertvollen Tier- und Pflanzenbestandes bestellt sein wird, ist für uns besonders bedrückend. Land und Bund müssen hier gemeinsam aktiv werden, damit die Ausweisung trotzdem umgesetzt wird.“, fordert Stadträtin Gabriele Baier, umwelt- und naturschutzpolitische Sprecherin der GRÜNEN Gemeinderatsfraktion.
Stadtrat Thomas Hornung, verkehrspolitischer Sprecher der GRÜNEN Fraktion und für die Fraktion zuständig für die Stadtteile Sandhofen, Blumenau und Scharhof: „Die Belastung der Menschen im Mannheimer Norden durch Auto- und Bahnlärm ist teilweise sehr hoch, und die Sorge besteht, dass der Lärm noch zunimmt. Dazu kommt die Angst, dass der Fluglärm durch das Coleman Airfield zurückkehren könnte. Gleichzeitig haben viele das Gefühl, dass der Mannheimer Norden von der Entwicklung der Reststadt abgeschnitten ist. Die Hoffnung war deshalb groß, dass mit einer Entwicklung des Coleman-Geländes nicht nur die Menschen im Norden entlastet, sondern die Entwicklung der nördlichen Stadtteile vorangetrieben wird. Die Stadt muss alles unternehmen, um den Menschen im Mannheimer Norden diese Perspektive zu erhalten.“