Sachstand zur Belastung durch per- und polyfluorierte Chemikalien (PFC) im Mannheimer Norden
Anfrage:
Die Verwaltung informiert den Gemeinderat:
• Welche PFC sind bisher in Boden und Grundwasser in welcher Konzentration nachgewiesen worden?
• Wurde bei der Bewertung der Belastung durch mehrere PFC die Additionsregel angewandt?
• Wie gestaltet sich das Grundwasserkonzept?
• Kann das belastete Grundwasser auch in das Wasserschutzgebiet Käfertal eindringen?
• Gibt es mittlerweile staatsanwaltliche Erkenntnisse zum Verursacher?
• Sind städtische Ackerflächen von den Verunreinigungen betroffen? Wenn ja, gibt es Auflagen an die Landwirte für die weitere Bewirtschaftung?
Begründung:
Die Bewertung der PFC hinsichtlich ihrer Gefährlichkeit für Menschen und eine Festsetzung von Grenzwerten fällt schwer, da die Datengrundlage toxikologischer Langzeituntersuchungen dünn ist und es bisher keine einheitlichen Bewertungen gibt. Das Umweltbundesumweltamt hat Anfang 2017 die Bewertung von PFC im Trinkwasser fortgeschrieben und hier auf die Möglichkeit einer Risikounterschätzung wegen mangelnder Datengrundlage hingewiesen. Auch die bisher angewandte Additionsregel, bei mehreren PFC deren Werte zu addieren und mit deren gesundheitlichen Orientierungswert (GOW) zu vergleichen , kann wegen der unterschiedlichen Verweildauer der Stoffe im menschlichen Körper zu zusätzlichen Gesundheitsrisiken führen.
In der Vorlage V395/2016 wurde deutlich, dass die PFC Belastungen des Grundwassers im Norden zunehmen und einzelne Brunnen nicht mehr zur Bewässerung herangezogen werden. Das beauftragte Grundwasserkonzept und seine öffentliche Vorstellung soll Gemeinderat sowie Bürgerinnen und Bürger über den derzeitigen Sachstand informieren.