GRÜNE kritisieren neues Prüfverfahren
Luftbelastung – Hohe Verkehrsemissionen und keine Besserung in Sicht
Die EU Kommission hat mit knapper Mehrheit ein neues Prüfverfahren beschlossen, bei dem die Grenzwerte weit überschritten werden dürfen. Was für die Autoindustrie ein Grund zum Aufatmen sein wird, da die Euro-6-Abgasnorm von 80 mg/km Stickoxid bis 2020 um 100% überschritten werden darf, lässt die betroffene Bevölkerung im wahrsten Sinne des Wortes nach Luft schnappen.
Stadträtin Gabriele Baier, umweltpolitische Sprecherin der Gemeinderatsfraktion von Bündnis 90 /Die GRÜNEN stellt fest:
„Auch Mannheim ist von diesem Beschluss direkt betroffen. Die Belastung durch Stickoxide an der Verkehrsmessstation am Friedrichsring liegt stabil über dem jährlichen Grenzwert von 40 µg/m³. Stickoxide können zu Atem- und Kreislaufbeschwerden führen und tragen zur Bildung von Feinstaub bei, Bäume reagieren mit eingeschränkter Vitalität und Nekrosen auf hohe Stickoxidwerte. Mit diesem EU-Beschluss ist für die nächsten Jahre keine grundlegende Besserung bei den verkehrlichen Luftbelastungen zu rechnen und die Menschen an den verkehrsreichen Straßen haben weiter unter einer erhöhten Luftbelastung zu leiden“
Stadtrat Wolfgang Raufelder (MdL), der verkehrspolitische Sprecher der GRÜNEN im Mannheimer Gemeinderat ergänzt:
„Umso mehr gilt es, wie von der GRÜNEN Fraktion seit Jahren gefordert, den Individualverkehr in den innerstädtischen Quartieren zu reduzieren sowie ÖPNV und Fahrradverkehr zu fördern. Hier sind verstärkte Anreize zu setzen. Auch sollte bei den innerstädtischen Großbaustellen, wie T4/T5 und dem Postareal moderne Baumaschinen, mit reduziertem Schadstoffausstoß zum Einsatz kommen“