Kein Parkhaus auf den Kapuzinerplanken!
GRÜNE fordern verstärkte Förderung alternativer Verkehrsformen
Die Fraktion von Bündnis 90/DIE GRÜNEN im Gemeinderat der Stadt Mannheim spricht sich gegen den Plan von Herrn Engelhorn, ein Parkhaus unter den Kapuzinerplanken bauen zu wollen, aus und fordert stattdessen eine verstärkte Förderung von alternativen Verkehrsformen.
Stadtrat Wolfang Raufelder (MdL), verkehrspolitischer Sprecher der GRÜNEN Gemeinderatsfraktion:
„Was wir brauchen sind Alternativen zum Auto. Stattdessen produzieren wir immer neuen Autoverkehr, indem wir weitere innerstädtische Parkhäuser bauen, die nur schlecht erreichbar sind. Und die Konsequenz aus den zwangsläufig entstehenden Staus ist, dass wir die Straßen wieder für den Autoverkehr optimieren, und die anderen Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer das Nachsehen haben. Das ist keine zukunftsorientierte Verkehrspolitik, sondern eine aus den 50er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Mannheim strengt sich sehr an, die Straße als Lebensraum den Menschen zurück zu geben. Die Förderungen des Autoverkehrs wäre hier kontraproduktiv.“
Stadtrat Gerhard Fontagnier, für die Innenstadt zuständig und rad- und fußverkehrspolitischer Sprecher der GRÜNEN Fraktion:
„Wir haben ein 21-Punkte-Programm zur Förderung des Radverkehrs. Eines der zentralen Ziele ist die Steigerung des Radverkehrs auf 25% im Jahr 2020. Wie sollen wir das erreichen, wenn wir den Menschen immer wieder die Botschaft senden: kommt mit dem Auto, es sind mehr als genug Parkplätze vorhanden? Wenn wir den Straßenraum für einen fließenden Autoverkehr in die Parkhäuser ausbauen? Wir sollten statt dessen die Alternativen fördern und bewerben, den Ausbau des Rad- und Fußverkehrs, den ÖPNV noch besser machen, mehr Infrastruktur für Elektromobilität schaffen. Der Erfolg der Einkaufscity beruht auch darauf, dass es verkehrsberuhigte Zonen gibt. Diese auszubauen statt mehr Autoverkehr anzuziehen, dies sollte auch im Interesse der Geschäftsleute sein.“
Stadträtin Gabriele Baier, umweltpolitische Sprecherin der GRÜNEN Fraktion:
„Zusätzlicher Autoverkehr, wie er bei einem Neubau eines Parkhauses zwangsläufig entsteht, produziert eine zusätzliche Schadstoffbelastung der Innenstadt. Darüber hinaus werden mit der Baumaßnahme weitere Bäume gefällt werden müssen, die heute noch das Kleinklima im Quartier verbessern und in der Innenstadt nicht mehr ersetzt werden können, weil es keine geeigneten Flächen mehr gibt. Der Kahlschlag der Bäume muss gestoppt werden. Die Innenstadt muss grüner werden, eine klimatische Verbesserung der Innenstadt kommt nicht nur den Anwohnern zu Gute, sondern erhält auch die Attraktivität Mannheims als zentralen Einzelhandelsstandort in der Metropolregion.“