FRANKLIN ökologisch und mit bezahlbarem Wohnraum gestalten

Antrag zur Sitzung des AUT am 07.05.15 und des Gemeinderats am 19.05.15

Antrag:

Der Gemeinderat beschließt:

Die Beschlussvorlage V177/2015 „Wohnungspolitische Strategie und Wohnraum-Portfolio FRANKLIN“ wird in den folgenden Punkten überarbeitet:

1. Der Anteil der Mietwohnungen auf der Basis von gefördertem Mietwohnungsbau wird auf Franklin-Gesamt auf mind. 30 Prozent (ca. 850 Wohneinheiten) anstelle von 15 Prozent (430 Wohneinheiten) erhöht, davon mindestens die Hälfte in FRANKLIN-Mitte.

2. Die Stadt setzt sich aktiv durch einen subventionierten Kaufpreis für die Bildung von Wohneigentum für Haushalte mit niedrigem Einkommen ein. (Vorlage S. 17)

3. Die im Qualitätsteam diskutierten akzentuierten Hochpunkte (Vorlage S. 22) werden auf max. 9 Stockwerke begrenzt.

4. Für Neubauten ist die aktuelle EnEV minus 30% anzuwenden, mindestens 50% der Neubauten sollen in Passivhausbauweise errichtet werden.

5. Beim Grundstückszuschnitt wird auf den Erhalt des alten Baumbestandes großen Wert gelegt. Für die durch die Bautätigkeiten zu erwartenden Eingriffe in den Naturhaushalt wird ein Kompensationsverzeichnis erstellt, das die nötigen Maßnahmen auflistet, deren Bereitstellungs- und Pflegekosten und wer die Maßnahmen finanziert.

6. Die Verwaltung berichtet dem Gemeinderat, nach welchen Kriterien die Punkte für die einzelnen Qualitätskriterien beim Franklin-Zertifikat vergeben werden und wer das Zertifikat bearbeitet?

7. Die Beschlussvorlage V177/2015 unterscheidet sich in ihrem Ansatz vom Rahmenplan BFV, der 2014 beschlossen wurde. Im Mai 2014 wurde für 5.300 Einwohner Wohnraum geplant, nun für knapp 8.600 Einwohner. In der Offizierssiedlung hat sich die Einwohnerschaft mehr als verdoppelt. Die Verwaltung berichtet dem Gemeinderat, auf welchen geänderten Rahmenbedingungen diese Änderung basiert und wie sich die Vermarktung dieser großen Menge an Wohnungen auf den Wohnungsmarkt in Mannheim auswirken wird?

Begründung:

Der Umbau des FRANKLIN-Areals bietet die große Chance bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Der bisher geplante Anteil ist zu gering. Die Erhöhung des Anteils kann nötigenfalls auch über Querfinanzierung geschaffen werden.

Günstiges Wohneigentum einzig über die Investoren anzubieten, scheint uns schwer umsetzbar. Die Zielwerte zu den aktuellen Planungsständen bestätigen diese Einschätzung (Vorlage S. 29)

Die diskutierten 15 Stockwerke sind kein städtebaulich akzeptabler Akzent. Die Begrenzung auf 9 Stockwerke sollte durchaus genügen um „Hochakzente“ zu setzen.

Über die beiden Pionierprojekte SQUARE und CORE hinaus soll auf FRANKLIN möglichst energieeffizient gebaut und renoviert werden. Das Quartier soll auch nach seiner Fertigstellung eine Vorreiterrolle in Klima- und Energieeffizienz darstellen, deshalb müssen heute die Qualitätskriterien flächendeckend hoch sein.

Franklin hat einen großen Baumbestand von rund 5.000 Bäumen. So stehen alleine gut 1.200 Bäume in der Offizierssiedlung. Die derzeit geplante Verdreifachung der Wohneinheiten wird einen massiven Eingriff in den Baumbestand und die darin lebenden Vögel und Fledermäuse darstellen. Mit den durch die geplante Bautätigkeit bedingten Eingriffen in den Naturhaushalt sind hohe Kompensationskosten und in der Folge auch Pflegekosten verbunden, die in die Wirtschaftlichkeitsberechnung der geplanten Verdichtung einfließen müssen.

Print Friendly, PDF & Email

06. Mai 2015
Kategorien: Anträge 2015 | Schlagwörter: , |