Konzept Wohnungslosenhilfe
Antrag zur Sitzung des Gemeinderats am 13.05.2014
Antrag:
Der Gemeinderat möge beschließen:
Die Verwaltung erarbeitet ein Konzept zur Wohnungslosenhilfe. Dazu richtet die Verwaltung einen Runden Tisch „Wohnen“ ein, an dem sich die Stadtverwaltung, die Freien Träger und alle anderen Akteure beraten und austauschen.
Folgende Fragen sollten u.a. hierbei erörtert werden:
1. Wie kann ein Überblick über die bestehenden Angebote geschaffen werden?
2. Wie können die Möglichkeiten eines Hilfeplanverfahrens verbessert werden?
3. Wie kann die aufsuchende Arbeit und die fachliche Beratung bei Räumungen/Zwangsräumungen verstärkt werden?
4. Inwieweit ist ambulante Betreuung möglich, und werden hierfür Sozialarbeiter_innen eingesetzt?
5. Wie können insbesondere wohnungslose Jugendliche, junge Erwachsene sowie wohnungslose Frauen besser betreut und beraten werden?
6. Wie können große, zentrale Einrichtungen durch kleinere Einrichtungen oder Wohnungen ersetzt werden?
7. Wie und wo kann eine niedrigschwellige, dezentrale ambulante medizinische Beratung/Versorgung angeboten werden? Wohnungslose gehen meist nicht in eine ärztliche Praxis.
8. Können in Mannheim Clearinghäuser eingerichtet werden, wie sie in anderen Städten teils schon bestehen? Hier werden Wohnungslose nach einem Wohnungsverlust begleitet. Ziel ist es, die Gründe für den Wohnungsverlust aufzuarbeiten und Hilfe bei der erneuten Wohnungssuche bereitzustellen.
9. Wie können Menschen, die von Wohnungslosigkeit betroffen waren und jetzt den Schritt in eine „Regelwohnung“ machen möchten, verstärkt unterstützt und begleitet werden?
10. Wie kann die Interdisziplinäre Zusammenarbeit gestärkt werden? Verschiedene (Fach-) Bereiche müssen sich vernetzen und kooperieren wie z.B. Pflege, Psychiatrie, Sucht, Sozialamt, Wohnraumsicherung, Jobcenter.
11. Welcher besonderen Maßnahmen für wohnsitzlose Menschen bedarf es gerade in der kalten Jahreszeit? Ein wesentlicher Bestandteil hierbei ist natürlich der Kälteschutz, daneben sind Winterangebote aber auch wichtig, um Kontakt zu wohnsitzlosen Menschen herzustellen, die bislang nicht durch Hilfeangebote erreicht wurden. Hier sollen auch eigene Konzeptvorschläge gemacht werden.
Begründung:
Es gibt heute schon Hilfeangebote für Wohnungslose. Ein Konzept kann helfen, die verschiedenen Angebote abzustimmen und darüber die aktuellen Bedarfe festzustellen.
Wie schon in der Consens-Untersuchung dargelegt gibt es bei verschiedenen Diensten in Teilbereichen großes Optimierungspotential. Gerade vor dem Hintergrund einer steigenden Zahl von Menschen, die von Wohnungslosigkeit betroffen oder bedroht sind, müssen wir heute schon präventiv darüber nachdenken wie diesen Menschen geholfen werden kann. Menschen an Orte zu „verlagern“ die für die Stadtgesellschaft nicht sichtbar sind, ist keine Alternative für eine soziale Stadtgesellschaft und dient nicht dazu, Probleme zu lösen.