Schwarzwildkonzept muss Tierschutz berücksichtigen
GRÜNE: verstärkt Maßnahmen abseits von Abschüssen prüfen.
Die Gemeinderatsfraktion von Bündnis 90/DIE GRÜNEN begrüßt die Beteiligung der Öffentlichkeit bei der Erarbeitung des Schwarzwildkonzepts. Sie wünscht sich jedoch eine bessere Einbeziehung des Tierschutzes sowie eine stärkere Fokussierung auf Maßnahmen abseits von Abschüssen.
Am Dienstag fand zum ersten Mal ein Workshop zum Thema Schwarzwild statt. Das Besondere daran: es wurde nicht nur die Jägerschaft, sondern auch Vertreter_innen aus Politik sowie Anwohner_innen dazu eingeladen. Stadträtin Natascha Werning, tierschutzpolitische Sprecherin der GRÜNEN Gemeinderatsfraktion, erklärt dazu:
„Ich freue mich, dass es diese Möglichkeit gibt, gemeinsam ein Konzept zu erstellen. Im letzten Jahr fand die erste Beratung noch hinter verschlossenen Türen statt. Der Weg, der jetzt gegangen wird, ist richtig.
Über die Zusammensetzung sollte jedoch noch nachgedacht werden. Die Jagd-Befürworterinnen und Befürworter sind weit überproportional vertreten. Wenn das Ziel aber sein soll, dass das Konzept allgemein akzeptiert wird wäre es sicherlich besser mehr Menschen aus dem Bereich Tierschutz hinzuzuziehen.“
Glücklicherweise hat es sich gezeigt, dass die Zahl der Wildunfälle sehr gering ist. Nach Angaben der Polizei ist es bisher lediglich zu zwei Zusammenstößen gekommen. Anders sieht es dagegen bei den Sachbeschädigungen aus. Im Mannheimer Norden kommen die Tiere immer näher an besiedelte Gebiete. Während des Workshops wurde deshalb ebenfalls diskutiert, ob zukünftig auch in befriedeten Bezirken geschossen werden dürfe.
Stadträtin Werning spricht sich eindeutig dagegen aus: „Der Abschuss der Tiere muss die allerletzte Möglichkeit sein. Nur kranke Tiere sollten erschossen werden. Wir müssen andere Maßnahmen ergreifen, damit wir nicht den Tierschutz gegen den Schutz des Eigentums aufrechnen müssen. Wichtiger wäre es zum Beispiel, die Kirrung und Zufütterung einzustellen, das hält den Bestand schon kleiner.“