Tierbörsen auf Kosten des Tier- und Artenschutzes?
GRÜNE Anfrage zu Kontrollen und Unterbringung exotischer Tiere
Stadträtin Natascha Werning, tierschutzpolitische Sprecherin der GRÜNEN Gemeinderatsfraktion erklärt anlässlich des Mannheimer Tages der Artenvielfalt am kommenden Wochenende:
„Immer mehr Tiere zählen zu den gefährdeten Tierarten oder sind schon vom Aussterben bedroht. Dies liegt zum einen daran, dass sich die Umweltbedingungen unter anderem aufgrund von Klimawandel und Ressourcenknappheit ändern und zum anderen, weil der Mensch immer mehr in die Natur eingreift. Die Heimatgebiete von wilden und exotischen Tieren fallen immer öfter und immer weitreichenderen z.B. Rodungen zum Opfer.
Ein weiterer Grund, weswegen sich die Tierbestände dezimieren, ist der Wildtierhandel. Viele Menschen meinen, sich Amphibien, Reptilien oder sogar Bären zuhause halten zu müssen. Gerade das Geschäft mit Schlangen, Spinnen, Skorpionen und ähnlichen Tieren, die sich in Terrarien halten lassen, boomt. Um sich ein bisschen Exotik in die eigenen vier Wände zu holen, werden diese Tiere häufig aus ihrem gewohnten Lebensumfeld gerissen und nach Deutschland exportiert. Auch Exotenmessen tragen ihren Teil dazu bei.
An diesem Wochenende begeht Mannheim den Tag der Artenvielfalt. In diesem Zusammenhang fragen wir die Verwaltung, inwiefern sie Handlungsbedarf und rechtliche Möglichkeiten sieht, Tierbörsen zu verkleinern und gewerbsmäßige Händlerinnen und Händler davon auszuschließen oder die Börsen sogar ganz zu untersagen. Neben Tier- und Artenschutzgründen können Tierbörsen auch eine Gefahr für Menschen darstellen, sind einige der Tiere doch giftig oder Überträger von Krankheiten. Es kann keine Stadt ein Interesse daran haben, solche Börsen zu unterstützen.“