Quartiermanagement in Mannheim

Antrag zur Sitzung des HA am 20.07.10, TOP 1.03 und des GR am 27.07.10

Antrag

Der Beschlusstext der Vorlage „Change²Projekt ‚Stadtteilorientierung der Verwaltung’: Pro-jektergebnisse Mannheimer Quartiermanagement“ wird in den jeweils betroffenen Punkten wie folgt geändert:
Quartiermanagement ist ein auf vier Jahre befristetes Projekt, das bei einer Nicht-Erreichung der definierten Ziele ggf. verlängert werden kann.
Eine Begrenzung der Quartiere auf eine Größe von 5.000 – 10.000 Einwohner_innen entfällt.
Das Quartiermanagement Herzogenried wird vorläufig verlängert. Sobald belastbare Daten bzw. Indikatoren vorliegen, wird das Quartiermanagement zusammen mit den Quartieren Schönau, Waldhof-Ost und Rheinau / Durlacher Straße einer erneuten Überprüfung hinsichtlich eines Bedarfs nach Quartiermanagement unterzogen.
Für die einheitliche, gemeinsame Trägerstruktur des Quartiermanagements wird die Vereinsform angestrebt.

Begründung:

Grundlage eines Quartiermanagementprozesses ist, wie in der Vorlage beschrieben, die gemeinsame Entwicklung der vor Ort zu bearbeitenden Ziele auf unterschiedlichen Ebenen, aber auch die Zielsteuerung und –kontrolle. Entsprechend ist für die Fortführung des Quartiermanagements die Zielerreichung ausschlaggebend, und nicht ein willkürlich ausgewählter zeitlicher Faktor.

Die Begrenzung der Quartiere auf die Größe von 5.000 bis 10.000 Einwohner_innen mag als theoretische Größe sinnvoll sein, widerspricht allerdings der Realität in Mannheim. Einzig der Stadtteil Jungbusch liegt mit knapp über 5.000 Einwohner_innen in diesem Bereich, die anderen drei (Hochstätt ca. 2.700, Neckarstadt-West ca. 19.700, westliche und östliche Unterstadt ca. 18.000) entweder weit darunter oder darüber.

Der Wegfall des Quartiermanagements Herzogenried sowie die Nichtberücksichtigung der Schönau erfolgen ohne ausreichende Datengrundlage. Die Einbeziehung der Wohnbezirke nördlich der Herzogenriedstraße ebenso wie die Einbeziehung weiter Teile von Schönau-Süd verfälscht in beiden Quartieren die Bewertung und gibt ein falsches Bild der Bedarfslagen. Gleichzeitig wurden die Quartiere Waldhof-Ost und Rheinau / Durlacher Straße, die mutmaßlich auch einen hohen Bedarf haben, nicht betrachtet. Eine vorurteilsfreie und nachvollziehbare Entscheidung des Gemeinderats braucht aber klare Indikatoren und eine belastbare Datengrundlage. Die gute Arbeit des Quartiermanagements im Herzogenried sollte deshalb so lange fortgeführt werden, bis die Verwaltung dem Gemeinderat eine entsprechende Grundlage für ihre Entscheidung liefert.

Die Vereinsform ist eine offene Struktur, in der sich die verschiedenen Träger entsprechend ihren Möglichkeiten einbringen können. Gleichzeitig bietet sie ggf. auch Stadtteilorganisationen die Gelegenheit, am Quartiermanagement mitzuwirken.

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20. Juli 2010
Kategorien: Anträge 2010 |