Mannheim schafft Bildungspreis für Sinti und Roma
GRÜNE erreichen mit Antrag mehr Aufmerksamkeit für Bildungssituation
Im Rahmen der letzten Haushaltsberatungen wurde auf Antrag der GRÜNEN Gemeinderatsfraktion die Schaffung eines Bildungspreises für Sinti und Roma beschlossen, dessen konkrete Ausgestaltung nun im Bildungsausschuss zur Beschlussfassung ansteht.
Dazu erklärt Stadtrat Dirk Grunert, bildungspolitischer Sprecher der Fraktion von Bündnis 90/DIE GRÜNEN im Mannheimer Gemeinderat:
„Wir freuen uns sehr, dass die Stadt in Zusammenarbeit mit dem Landesverband der deutschen Sinti und Roma ab dem nächsten Jahr einen Bildungspreis für Sinti und Roma vergeben wird. Damit wird ein deutliches Zeichen gesetzt, dass wir als Stadt Mannheim mit Bildungsungerechtigkeit Schluss machen und besonders benachteiligte Gruppen fördern wollen.
Die 2011 veröffentlichte Studie zur Bildungssituation deutscher Sinti und Roma von Daniel Strauß hat deutlich aufgezeigt, wie groß die Benachteiligung, die Sinti und Roma im deutschen Bildungssystem erleben, war und ist. Hier muss an verschiedenen Stellen angesetzt werden. Der Bildungspreis kann dabei nur eine von vielen Maßnahmen sein, um diese Benachteiligung zu überwinden.
Wir erwarten uns von der Schaffung des Bildungspreises insbesondere mehr Aufmerksamkeit für die Bildungssituation von Sinti und Roma und freuen uns auf die kommenden Preisträgerinnen und Preisträger, die sicher eine große Vorbildfunktion für Schülerinnen und Schüler haben werden.
Die Benennung des Preises nach Frau Hildegard Lagrenne unterstützen wir ausdrücklich. Ihr vorbildliches Schaffen und Engagement war in besonderem Maße der Verbesserung der Bildungs- und Lebenssituation von Sinti und Roma gewidmet. Dieses wollen wir ausdrücklich würdigen.
Die Vergabe des Preises auf den 21. März, den Tag gegen Rassismus, zu legen sehen wir als ein wichtiges Zeichen gegen Antiziganismus. Antiziganismus ist immer noch ein weit verbreitetes Problem in unserer Gesellschaft, dem wir uns deutlich stärker annehmen müssen.“