Verkehrsberuhigung weiter ausbauen: Fußgängerzone ausweiten
GRÜNE wollen Mannheims Innenstadt mit und für die Mannheimer*innen vitaler und attraktiver machen
Voraussichtlich am 23.05.2023 wird der Ausschuss für Umwelt und Technik über die weitere Verkehrsführung in der Innenstadt entscheiden.
Bereits die erste Auswertung des Versuchs 2022 hat große positive Effekte hinsichtlich der Verbesserung der Aufenthaltsqualität sowie eine deutliche Steigerung des Radverkehrs aufgezeigt. Die GRÜNE Fraktion erwartet von der derzeit laufenden, zweiten Erhebungsphase eine Bestätigung der positiven Auswirkungen, insbesondere für den Rad- und Fußverkehr. Gerade für Menschen mit Behinderung bringen verkehrsberuhigte Bereiche mehr Sicherheit im Alltag, ein Plus an Lebensqualität und leisten einen wertvollen Inklusionsbeitrag.
Raymond Fojkar, gesundheitspolitischer Sprecher und Sprecher für Menschen mit Behinderung der GRÜNEN Gemeinderatsfraktion zu den Plänen: „Der öffentliche Raum muss so gestaltet werden, dass er auch für Kinder und Jugendliche, ältere Menschen oder Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen zugänglich und attraktiv ist. Die Perspektive der Menschen mit Behinderung, älteren Menschen und Kindern einzunehmen, ist dabei das Gebot der Planung. Das gilt auch und insbesondere jetzt, wenn es um die Um- und Neugestaltung der Mannheimer Innenstadt geht. Verkehrsberuhigte Bereiche und eine bessere Erreichbarkeit mit dem ÖPNV oder dem Fahrrad sorgen für eine erhebliche Entlastung im Straßenverkehr und eine Erhöhung der Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer*innen. Statt Stau entsteht eine Atmosphäre der gegenseitigen Rücksicht und der Teilhabe. Und genau das macht Menschen Lust darauf, in die City zu kommen und sich ohne Stress dort aufzuhalten, zu bummeln und andere Menschen zu treffen.“
Der verkehrspolitische Sprecher, Gerhard Fontagnier und der wirtschaftspolitische Sprecher der GRÜNEN Fraktion, Markus Sprengler zum Ende des Verkehrsversuchs:
„Die Passantenbefragung „Vitale Innenstadt“ hat die beste Note seit 10 Jahren und eine hohe Weiterempfehlungsbereitschaft für Mannheim ergeben. Folglich ist die Innenstadt für Einkäufe und Aufenthalte attraktiver geworden! Die Ergebnisse widersprechen damit den Kritiker*innen des Verkehrsversuchs. Daran gilt es weiterzuarbeiten und aus dem vermeintlichen Konflikt „Einkaufen“ versus „Wohnen“ eine harmonischere Einheit zu schaffen. Eine verkehrsberuhigte Innenstadt kommt mittel- und langfristig allen zugute. Das Ende des Verkehrsversuchs naht und es ist an der Zeit, eine Diskussion darüber zu führen, welche Konsequenzen aus dem Versuch zu ziehen sind und was danach kommen soll. Die improvisierten Verkehrsänderungen sollten zu festen Einrichtungen werden und nicht nur den Durchgangsverkehr verhindern, sondern mehr Lebensqualität in der Innenstadt sichern und zugleich das Zentrum attraktiver machen.“
„Die Kritik, die an einigen Stellen sicherlich zu Recht geäußert wurde, muss konstruktiv aufgenommen und bei der Verstetigung einer neuen Verkehrsführung berücksichtigt werden. Dazu gehört, dass die Verkehrsberuhigung auch für die Erbprinzenstraße und weitere Seitenstraßen gelten muss. Auch die Verhältnisse in der Marktstraße gilt es zu entschärfen und die Abführung des Autoverkehrs zur Tiefgarage in G1 besser zu organisieren. Hier kann das Straßenstück zwischen G1 und G2 verkehrsberuhigt und damit der Marktplatz erweitert werden. Die Zu- und Ausfahrt der Tiefgarage können dabei ihre Nutzung behalten. Wir wollen weiterhin die Umwidmung der Kunststraße und Fressgasse zu Fußgängerzonen mit wirksam begleitenden Maßnahmen, die gemeinsam mit den Beteiligten diskutiert und möglichst zügig umgesetzt werden. Die Umwidmung führt zu einer deutlichen Aufwertung der Anliegergeschäfte, zusätzliche Begrünungen mit festen Hochbeeten und Außenbewirtungsbereichen können dazu ebenfalls ihren Beitrag leisten“, so Fontagnier und Sprengler weiter.