Entsiegelungspotentiale in Mannheim ermitteln und umsetzen!
Antrag zu den Beratungen für das Haushaltsjahr 2023
Der Gemeinderat beschließt:
Die Verwaltung gibt eine Studie in Auftrag, welche die Möglichkeiten der Entsiegelung von Straßen, Plätzen, Parkraum, Gewerbe- oder andere Siedlungsflächen erfasst. Es sollen in einer Art Ampelbewertung kurz-, mittel- und langfristige Maßnahmen dargestellt werden. Das Konzept soll Möglichkeiten aufzeigen, die bei weiterer Innenverdichtung im möglichst nahen Umfeld mit Entsiegelungsmaßnahmen eine gewisse Kompensation der verlorenen Bodenfunktion erreicht.
Beantragte Mittel
2023: 50.000 €
2024: 30.000 €
2025: 0
2026: 0
Begründung:
Mannheim ist die am dichtesten besiedelte Stadt Baden-Württembergs und unsere Siedlungsflächen steigen weiter an auf derzeit 61%. Die sommerlichen Hitzetage und die Gefahren von Starkregenereignissen nehmen durch den Klimawandel zu, die starke Versiegelung der Stadt verschärft diese Situation noch. Im Sinne der Anpassung an den Klimawandel sind Entsiegelungen und Begrünung wichtige Bausteine, die Stadtentwicklung resilient zu gestalten. Die Landesregierung hat das Ziel gesetzt, bis 2035 den Flächenverbrauch auf Netto Null zu senken. Wenn wir in Mannheim bis dahin noch einen Spielraum für neue Bauprojekte haben wollen, muss auf der anderen Seite entsiegelt werden. Mit der Informationsvorlage V653/2021 hat die Verwaltung einen ersten Vorschlag gemacht, Öffentliche Plätze für Baumpflanzungen zu entsiegeln. Daran soll angeknüpft und auch großflächige Entsiegelungen geprüft werden, die im Sinne der Schwammstadt Niederschläge vor Ort versickern lassen. Die Starkregengefahrenkarten, die für Mannheim derzeit erarbeitet werden, zeigen deutlich, wie flächendeckend das Problem in den Siedlungsflächen ist. Mit Entsiegelungsmaßnahmen werden auch Bodenfunktionen langfristig wiederhergestellt und damit auch ein Beitrag zur Grundwassersicherung gewährleistet.