Defensive Architektur zurückfahren

Anfrage zur Sitzung des Gemeinderates am 11.10.2022

Die Verwaltung berichtet dem Gemeinderat:

Die Verwaltung berichtet, ob, und wenn ja in welchem Ausmaß, defensive Architektur im öffentlichen Raum genutzt oder geplant wird.

Begründung:

Defensive Architektur soll durch spezielles Design und geeignete Planungen den öffentlichen Raum für bestimmte Personengruppen unattraktiver machen. So verhindern z.B. mittige Armlehnen auf Parkbänken das Hinlegen und Musik in Unterführungen das Schlafen von Wohnungslosen. Kleine Erhebungen auf Geländern machen die Nutzung durch Skaterinnen unmöglich und spitze Zäune auf Erdgeschoss-Fensterbänken unterbinden das kurze Ausruhen von älteren Menschen. Für u.a. junge Menschen, Skaterinnen, ältere und wohnungslose Menschen wird so die Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum reduziert, Innenstädte werden zu kommerziellen Konsumräumen degradiert und ganze Personengruppen aus dem öffentlichen Raum verdrängt. Dies ist nicht hinnehmbar, denn der öffentliche Raum gehört allen.

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Ergebnis:

Durch die in Innenstädten immer häufiger auftretende defensive Architektur werden bestimmte Personengruppen, wie Wohnungslose aber auch Jugendliche und Rentner*innen, aus dem öffentlichen Raum gedrängt. Deshalb haben wir eine Anfrage über die Nutzung und das Ausmaß der defensiven Architektur in Mannheim gestellt. In der Informationsvorlage V238/2023 antwortete die Stadtverwaltung, dass sie öffentliche Räume für alle Nutzergruppen aus allen sozialen Schichten attraktiv und nutzbar gestalten möchten. Öffentliche Räume müssen jedoch grundsätzlich barrierefrei und Sitzgelegenheiten barrierearm sein, weshalb es Sitzbänke mit entsprechenden Armstützen als Aufstehhilfen in der Mannheimer Innenstadt gibt.

Wir stehen weiterhin für die Reduzierung der defensiven Architektur in Mannheim!

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14. September 2022
Kategorien: Anfragen 2022 | Schlagwörter: , , , , |