GRÜNE bitten Gewerbetreibende um Geduld
Verkehrsversuch wird Attraktivität und Lebensqualität erhöhen
Die GRÜNE Gemeinderatsfraktion unterstützt weiterhin den erst vor sechs Wochen begonnenen Verkehrsversuch und bittet die Gewerbetreibenden in der Innenstadt um Geduld. Gleichzeitig weist sie aber die Vorwürfe gegen die Mehrheit des Gemeinderats zurück.
Gerhard Fontagnier, der verkehrspolitische Sprecher der GRÜNEN Fraktion, erklärt dazu: „Der Vorwurf, die meisten der Gemeinderäte hätten ein mangelndes Gespür für die Sorgen und Nöte von Einzelhandelsgeschäften oder Gastronomiebetrieben ist unberechtigt und falsch. Ich habe selbst unter anderem Gastronomiebetriebe geführt und kenne durchaus die Probleme in der Branche. Diese sind aber nicht durch die veränderten Verkehrsverhältnisse entstanden. Die Sorgen und Nöte der Gewerbetreibenden müssen selbstverständlich gehört werden, allerdings haben die gewählten Stadträt*innen auch die Interessen der ca. 25.000 Einwohner*innen in der Innenstadt zu berücksichtigen. Der Verkehrsversuch hindert nicht an der Einfahrt in die Innenstadt und alle Parkhäuser sind nach wie vor erreichbar. Wieso der Verkehrsversuch dazu führen soll, dass die Menschen nicht mehr anreisen, um essen oder einkaufen zu gehen, erschließt sich daher nicht wirklich. Zumal es auch andere Möglichkeiten gibt, als mit dem Auto anzureisen.“
„Die sehr wohl durchdachten Verkehrsänderungen erhöhen letztendlich die Attraktivität der Innenstadt. Wie jeder weiß, werden die besten Geschäften dort gemacht, wo die Menschen ohne Autoverkehr einkaufen können, nämlich in den Fußgängerzonen. Es ist eine besondere Herausforderung, die Innenstadt für die Zukunft zu rüsten und auf den Klimawandel einzustellen. Dazu gehört auch, dass diese nicht länger für Durchfahrten offenbleibt und der Autoverkehr deutlich beruhigt wird. Damit verbessern sich nicht nur die Bedingungen für alle, die hier wohnen, sondern auch für die, die gerne durch die City flanieren und einkaufen. Der Verkehrsversuch ist noch nicht einmal komplett gestartet. Er muss wie beschlossen bis ins nächste Jahr durchgeführt und anschließend evaluiert werden. Anhand der verlässlichen Ergebnisse können wir dann langfristige Entscheidungen für die Zukunft der Mannheimer Innenstadt treffen.“, stellt Gerhard Fontagnier klar.
„Die Ursachen für ein Fernbleiben von Kunden, ist nicht zwingend auf den Verkehrsversuch zurückzuführen, wie Berichte aus anderen Städten zeigen. Eine Attraktivierung der Innenstadt durch autofreie Zonen belebt langfristig den Handel und die Souveränität im öffentlichen Raum. Den Kulturkampf zwischen Auto und Mensch sollten wir in diesen Zeiten hinter uns lassen und lieber gemeinsam daran arbeiten, einen attraktiven Handel für die Innenstadt der Zukunft zu gestalten.“, betont Markus Sprengler, wirtschaftspolitischer Sprecher der GRÜNEN Fraktion.
Die Sprecherin der GRÜNEN Fraktion für Lärm und Innenstadtbewohner*innen Dr. Angela Wendt ergänzt: „Wir haben bereits auch viele Nachrichten von Bewohner*innen der Innenstadt erhalten, die sich dafür bedanken, dass die Verkehrsänderungen einen deutlichen Beitrag zur nächtlichen Beruhigung leisten. Insbesondere das sinnlose Umherfahren mit lauten Motoren und aufgedrehten Soundanlagen hat stark abgenommen“.