Statement der GRÜNEN Gemeinderatsfraktion zur Änderung der baulichen Festlegung Friedrichspark im Flächennutzungsplan
Der Weltklimarat hat diese Woche einmal mehr eindringlich vor den Folgen der Klimaerwärmung gewarnt. Mannheim ist aufgrund seiner naturräumlichen Lage besonders betroffen von der Erwärmung. Es ist daher unsere Pflicht, die Folgen der Erderwärmung bei der Stadtplanung in allen Bereichen abzuwägen. Ein weiter so wie bisher, darf nicht sein.
„Mit dem Abriss des Eisstadions bekommt die Universität Mannheim die Gelegenheit, sich baulich zu erweitern. Die GRÜNE Gemeinderatsfraktion hat nach langen Verhandlungen dem Bau von drei Gebäuden zugestimmt. Den darauf basierenden Bebauungsplan tragen wir mit. Es war für uns keine einfache Entscheidung, die großflächige Erweiterung und Begrünung des Friedrichsparks gegen die Belange der Universität abzuwägen, denn das Potential, klimatisch und städtebaulich mit einer Parkerweiterung die derzeitige Situation zu verbessern, ist gegeben. Unsere Zustimmung basiert auf der Zusicherung, die baurechtlichen Voraussetzungen nur für die derzeitig nötigen drei Gebäuden zu erreichen. Die weitere und langfristige Entwicklung für die Universität vorrangig im angrenzenden Hafengebiet zu untersuchen“, so Gabriele Baier, umweltpolitische Sprecherin der GRÜNEN Gemeinderatsfraktion.
„Vor diesem Hintergrund erwarten wir von der Verwaltung, dass die geplante Änderung des Flächennutzungsplans, der die baurechtliche Voraussetzung für weitere Gebäude im Friedrichspark schafft und am 11.3.2022 in der Sitzung des Nachbarschaftsverbands zur Abstimmung steht, von der Tagesordnung zu nehmen. Bereits im November 2021 haben wir diesbezüglich einen Antrag gestellt, der bisher aber nicht beraten wurde.“
Nina Wellenreuther, GRÜNE Stadträtin und Ausschussmitglied im Nachbarschaftsverband, ergänzt hierzu: „Die Belange der Innenstadtbewohner*innen, die schon jetzt unter der zunehmenden Verdichtung der Quadrate und der sommerlichen Erwärmung leiden, müssen ernst genommen werden. Ein Baurecht auf Vorrat konterkariert auch unsere Beschlüsse, den Folgen der Klimaerwärmung mit vielfältigen Begrünungsmaßnahmen und Entsiegelungen gegenzusteuern. Es bleibt uns keine Zeit, diese notwendigen Schritte auf die Zukunft zu verschieben, wir müssen jetzt und heute damit beginnen. Es gibt keine bessere Gelegenheit als hier und jetzt damit zu beginnen und im Friedrichspark das Baurecht auf das Nötigste zu begrenzen. Sollten sich in der Zukunft andere Bedarfe ergeben, die höher gewertet werden als die Aufgabe, die Folgen des Klimawandels abzumildern, sollten gemeinderätliche Gremien dies mit einer weiteren Anpassung des Flächennutzungsplans dann entscheiden und nicht heute.“