Mannheim im Club der Agenda 2030 Kommunen
Als Sprecher für Internationales und kommunale Entwicklungspolitik der GRÜNEN Fraktion sowie als Mitglied im Ausschuss für kommunale Entwicklungspolitik des Rates der Gemeinden und Regionen Europas /Deutscher Städtetag, freue ich mich besonders über das Engagement der Stadt Mannheim, im Club der Agenda 2030 Kommunen. Mannheim hatte zunächst eine Strategie erarbeitet, die sich der Umsetzung der Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen (UN) widmet. Es folgte die Entwicklung eines Leitbilds 2030 für Mannheim, um ein Handlungsprogramm für die UN-Agenda 2030 auf lokaler Ebene zu erstellen. Basierend auf den Erkenntnissen und Ergebnissen des Leitbildprozesses wurden die strategischen Ziele der Stadt Mannheim überarbeitet und 2019 durch den Mannheimer Gemeinderat verbschiedet.
Mit der lokalen Implementierung der Agenda 2030 leistet Mannheim einen wichtigen Beitrag für eine nachhaltigere sowie gerechtere Welt und nimmt dabei eine internationale Vorreiterrolle ein. Beispiele sind die Dreieckspartnerschaft zwischen Mannheim, Chişinău (Republik Moldau) und Czernowitz (Ukraine). Hier konnte ein gemeinsames Projekt im Bereich der integrierten Stadtentwicklung umgesetzt werden. In Parakou/Benin arbeiten die Stadtverwaltungen an Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie und aktuell wurde dank meines Engagements in Namibia eine Zusammenarbeit mit der Stadt Windhuk, durch die beiden Oberbürgermeister der Städte in Aussicht gestellt.
Damit die von der Weltgemeinschaft beschlossene Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung von einer globalen Vision zur gelebten Realität wird, muss sie auf lokaler Eben verankert und umgesetzt werden. So können Kommunenmit integrierten Verkehrskonzepten, Klimaschutzmaßnahmen sowie der Integration von Menschen mit Migrationshintergrund und kommunalen Partnerschaftsprojekten wichtige Beiträge zur Umsetzung der globalen Nachhaltigkeitsziele leisten. Doch in weiten Teilen der Welt nimmt die soziale Ungleichheit zu. Eine wachsende Zahl von Städten und Gemeinden erarbeitet auf Grundlage der SDGs eigene kommunale Nachhaltigkeitsstrategien.
Andererseits weisen viele Trends weltweit in die falsche Richtung. Anhaltende Klimaerwärmung sowie wachsender Nationalismus und Fremdenfeindlichkeit sind weitere gravierende Probleme. Viele der negativen Trends werden durch die verheerenden Auswirkungen der COVID-19-Pandemie noch verstärkt. Ohne das große Engagement zivilgesellschaftlicher und kommunaler Akteure werden die Ziele in den kommenden zehn Jahren nicht erreicht. Eine Grundlage dafür sind ausreichende Informationen über die SDGs, in die Politik und die Stadtgesellschaft hinein, über Fortschritte, aber auch Hindernisse und Zielkonflikte bei ihrer Umsetzung.
Herr Markus Sprengler, Stadtrat und Sprecher für Internationales und kommunale Entwicklungspolitik bei Bündnis 90/ DIE GRÜNEN im Gemeinderat.