Resolution des Gemeinderates der Stadt Mannheim zur Sanierung des Rheindamms
Seit im Jahr 2017 die Pläne des Regierungspräsidiums zur Sanierung des Rheindamms bekannt wurden, regt sich Protest gegen diese Maßnahme.
Diese Pläne sehen im Rahmen eines Planfeststellungsverfahrens eine sowohl zeitlich als auch hinsichtlich der Kosten aufwändige Sanierung vor, die eine breite baumfreie Zone voraussetzt und daher die Fällung und Abholzung von 1.000 Bäumen erfordert. Diese Planung hätte somit die Zerstörung der wertvollen Gehölze ebenso wie die Beeinträchtigung der Artenvielfalt in diesem Bereich zur Folge.
Der über weite Strecken den Waldpark begrenzende Rheindamm gehört zu den bevorzugten Naherholungsgebieten Mannheims, dessen Erholungswert durch die vom Regierungspräsidium Karlsruhe vorgelegte Planung beeinträchtigt werden würde.
Die Vegetation im Bereich des Rheindamms trägt zur Klimaverbesserung nicht nur des Lindenhofs bei. In Zeiten dramatischer Klimaveränderungen müssen die nötigen Eingriffe in den Baumbestand auf ein Minimum reduziert werden.
Die Biodiversität wird beeinträchtigt, wertvolle Lebensräume für Vögel, Fledermäuse, Insekten und andere Tiergruppen werden durch das geplante Vorhaben geschädigt oder gehen verloren. Deshalb müssen die Eingriffe auf das Notwendigste begrenzt und die Baumaßnahmen so schonend wie möglich durchgeführt werden.
Ein funktionierender Hochwasserschutz ist für die Stadt Mannheim von elementarer Bedeutung, das Schadenspotential für Menschen und Infrastruktur bei Versagen des Rheindamms wäre enorm.
Die Stadt Mannheim hat einen der renommiertesten und sachkundigsten Experten beauftragt, ein Gutachten zu erstellen, das die Möglichkeiten einer die Natur schonenden und Hochwasserschutz gewährleistenden Sanierung prüft.
Die Ergebnisse des Gutachtens weisen eine Sanierungsvariante nach, die die Bewahrung von bis zu 90% der Bäume und Gehölze ermöglicht bei gleichem, möglicherweise sogar geringerem finanziellen Aufwand und in kürzerer Frist aber mit gleich hohem Schutz im Hochwasserfall.
Vor diesem Hintergrund fordern die Stadträtinnen und Stadträte des Mannheimer Gemeinderates das Regierungspräsidium nachdrücklich auf, die Ergebnisse des Dammexperten Dr. Haselsteiner eingehend zu prüfen und die Sanierung in einer die Natur schonenden Weise mit einer durchgängigen selbsttragenden Spundwand im Planungsgebiet vorzusehen.