Personalmangel an Eugen-Neter-Schule – Wie kann Abhilfe geschaffen werden?
Sonderpädagog*innen fehlen überall im Land. Am landesweit größten SBBZ mit Förderschwerpunkt GENT, der Mannheimer Eugen-Neter-Schule hat sich die Lage in den vergangenen Monaten zugespitzt: aktuell müssen dort aufgrund des fehlenden Personals 4 Wochenstunde Unterricht ersatzlos ausfallen. Dies ist nicht nur mit Blick auf den ausfallenden Unterricht höchst problematisch, sondern stellt viele Familien vor eine sehr große Herausforderung, denn die betroffenen Kinder und Jugendlichen sind aufgrund ihrer Beeinträchtigungen zum großen Teil auf eine durchgehende Betreuung angewiesen und können nicht, wie in anderen Fällen durchaus möglich, am Nachmittag bei Freunden, Großeltern o.a. untergebracht werden. Der Mannheimer Gesamtelternbeirat hatte darum die Vertreter*innen aller Fraktionen zu einem Austausch eingeladen. Die GRÜNE Fraktion im Mannheimer Gemeinderat hat daraufhin eine Anfrage an die Verwaltung gestellt, um zu erfahren, welche Hilfemöglichkeiten es geben könnte, um die betroffenen Familien zu entlasten.
Gleichzeitig hat sich die Fraktion an die GRÜNE Landtagsabgeordnete für den Mannheimer Norden, Dr. Susanne Aschhoff, gewendet und um Unterstützung auf Landesebene gebeten. Denn klar ist, dass es in der Verantwortung des Landes liegt für eine ausreichende Personaldeckung an Schulen zu sorgen. Aschhoff wandte sich daraufhin umgehend in Form eines offiziellen Abgeordnetenbriefs an Kultusministerin Schopper, um schnellstmöglich etwaige Lösungen für die beschriebenen Probleme auszuloten. Sie teilte der Fraktion mit, dass das Kultusministerium versicherte, über das zuständige Regierungspräsidium und das Staatliche Schulamt bereits mit der Eugen-Neter-Schule in engem Kontakt zu stehen, um die Unterrichtsversorgung im Rahmen der vorhandenen Stellen und Mittel zu sichern. Aktuell werde an einem ganzen Maßnahmenbündel gearbeitet, um die Problematik an der Eugen-Neter-Schule mittelfristig und nachhaltig beheben zu können.
Stefanie Heß, Fraktionsvorsitzende und bildungspolitische Sprecherin der GRÜNEN im Mannheimer Gemeinderat erklärt dazu: „Selbstverständlich ist das Land für das Personal an den Schulen verantwortlich und nicht die Kommunen. Die Ausnahmesituation, in der sich die Schüler*innen der Eugen-Neter-Schule und ihre Familien befinden, bewegt uns alle sehr. Seitens des Landes sehen wir beispielsweise die Möglichkeit, über multiprofessionelle Teams auch kurzfristig Entlastung zu schaffen. Denn sowohl an SBBZ als auch an Regelschulen sind nicht nur Lehrkräfte gefragt. Außerdem sollte auch nochmal genau hingeschaut werden, was die Voraussetzungen für den Quereinstieg und die Weiterqualifizierung angeht. Auf jeden Fall werden auch wir als Gemeinderatsfraktion gemeinsam mit der Verwaltung und den anderen Fraktionen im Mannheimer Gemeinderat schauen, ob aktuelle Härten zumindest etwas abgemildert werden können, beispielsweise als temporäres Notangebot mit regionalen Träger*innen. Die Refinanzierung muss dann natürlich über das Land erfolgen. Grundlage für diese Diskussion und Überlegungen bilden die Informationen, die wir mit unserer Anfrage derzeit einholen.“