Plastikmüll mit neuen Öffnungszeiten für Recyclinghöfe reduzieren

‚Das Meer schnappt nach Luft‘, so titelt die Süddeutsche Zeitung am Montag und weist damit auf eine drohende Umweltkatastrophe im Marmarameer hin. Durch eine rasant wachsende Algenentwicklung, vom Klimawandel und jahrzehntelangem Schadstoff- und Nährstoffeintrag begünstigt, droht dem Meer ein außergewöhnlicher Sauerstoffmangel und damit der Kollaps. Eine weitere Katastrophenmeldung zum Zustand der Meere.

Am 8.Juni erinnert die UN jährlich mit dem Welttag der Ozeane an die ökologische Bedeutung der Weltmeere und mahnt, Maßnahmen zu deren Schutz zu ergreifen.

Die Bedrohung des komplexen Ökosystems der Ozeane durch Überfischung, Verschmutzung und Erwärmung ist seit Jahren bekannt. Meldungen über die Plastikverschmutzung, den nordpazifischen Müllstrudel sowie verendende Meerestiere, deren Mägen voller Plastikteile sind, häufen sich. Bei Strandspaziergängen im Urlaub verwandelt sich die früher so beliebte Muschelsuche immer häufiger in das Aufsammeln von Plastikresten, die in den eigens aufgestellten Behältern am Strand entsorgt werden können.

Doch was können wir konkret in Mannheim zum Schutz der weit entfernten Ozeane tun? Macht man sich bewusst, dass alles Wasser, das über Rhein und Neckar an unserer Stadt vorbeifließt in der Nordsee landet, und auch die Grundwasserstände mit den Flusssystemen verbunden sind, dann ergeben sich schon einige Handlungsmöglichkeiten. Schließlich gelangt jeglicher, schwer abbaubarer Müll irgendwann ins Meer.

Einerseits steht die Vermeidung von Plastikprodukten ganz oben, andererseits gilt es zu verhindern, dass Plastikprodukte in der Natur landen. Vom achtlos verlorenen Kaffeebecher über die langsam zerbröselnde Gießkanne im Garten bis hin zur illegalen Müllablagerung im Wald, jeder kann einen Beitrag leisten, den Müll fachgerecht zu entsorgen und dem Recycling zuzuführen. Um die Abgabe von Müll an den Recyclinghöfen für die Bürger*innen zu erleichtern, möchte die Grüne Gemeinderatsfraktion die Öffnungszeiten ändern, damit auch gegen Abend noch eine Abgabe möglich ist.

Alles Leben auf der Erde hat seinen Ursprung im Meer, die Meere liefern Nahrung, produzieren etwa die Hälfte des weltweiten Sauerstoffs und sie binden CO₂ in großem Ausmaß. Grund genug noch heute damit zu beginnen, den Umgang mit Plastikprodukten zu hinterfragen und am besten zu minimieren.

Frau Gabriele Baier, umweltpolitische Sprecherin Bündnis 90/ DIE GRÜNEN im Gemeinderat.

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