Städtebaulicher Wettbewerb: Entwicklung der Otto-Bauder-Anlage
Änderungsantrag zu V065/2021 zur Sitzung des AUT am 08.06.2021
Der Städtebauliche Wettbewerb wird verschoben, um die noch offenen Fragen zu klären. Es soll ein nachhaltiges, klimaneutrales und an zukünftige Wohnformen angepasstes Wohnquartier entwickelt werden, danach ist die Ausschreibung des Wettbewerbs zu verfassen.
Die im Antrag genannten Eckpunkte, wie die geplante Kita, werden inhaltlich wie folgt ergänzt:
Breites Wohnraumangebot schaffen
- 60% Geschosswohnungsbau, 40% genossenschaftliches oder gemeinschaftliches Wohnen der bebaubaren Fläche, die Anzahl der Wohneinheiten werden jedoch nicht erhöht.
- Wohnen und arbeiten unter einem Dach ermöglichen.
- Quote für bezahlbares Wohnen 50%.
Soziale Infrastruktur ausbauen
- Der Bolzplatz wird in das Quartier integriert.
- Grüne Gemeinschaftsräume prüfen.
- Wohnungsqualitäten und -größen an die Bevölkerungsentwicklung in Seckenheim anpassen.
Klimagerechten Städtebau vorantreiben
- Komplettes Quartier mindestens im Passivhausstandard, Plusenergiehäuser ermöglichen, Ausrichtung der Gebäude für PV, Solarthermie und Wärmeversorgung optimieren.
- Dachbegrünung auf mind. 15 cm Substrat.
- Abstandsregel und optimale Dachformen in der Nähe der Hochspannungstrasse klären.
- GRZ für Wohngebiet einhalten, um Versiegelung zu minimieren und Versickerung zu gewährleisten
Naturraum erhalten und aufwerten
- Die vitalen Bäume sind zu erhalten, die hochwertigen Eichen und Linden werden in eine Grünfläche eingebunden, damit sie dauerhaft gute Entwicklungsbedingungen haben.
- Erhalt der Hecken, öffentliche Grünfläche und Gemeinschaftsgärten von mindestens 1 ha festlegen.
Vielfältige Mobilität ermöglichen
- Begrünte Quartiersgarage mit E-Ladestationen.
- Stadtmobil und Nextbike Station, Radwegekonzept.
- Stellplatzschlüssel von 0,5.
- Erschließung über Wildbadener Straße.
Begründung
Die öffentliche Präsentation und die BBR Sitzung im Mai haben gezeigt, dass noch viele Fragen ungeklärt oder kontrovers betrachtet werden, wie die Fläche der Otto-Bauder-Anlage zukünftig für den Wohnungsbau genutzt werden kann. Grundlegende Vorgaben für den Wettbewerb sind strittig, wie die Verkehrsanbindung, die Qualität der Bebauung, die Ausweisung von öffentlichem Grün und der Umgang mit dem Bolzplatz.
Mit der Bebauung werden die Versiegelung der Stadt und der Verlust von Hecken und Baumbestand weiter voranschreiten und mit einer Verschlechterung der kleinklimatischen Situation einhergehen. Die letzte Flächenreserve in Seckenheim muss daher sorgsam auf die langfristigen Bedarfe ausgerichtet werden.
Für Seckenheim wird in der kleinräumigen Bevölkerungsprognose bis 2036 von einem Zuwachs von 750 Einwohnern ausgegangen. Die dort beschriebene Bevölkerungsentwicklung muss in die Bauqualitäten und Wohnungsgrößen einfließen.
Das Hammonds Areal wird gerade mit ca. 400 WE entwickelt, sodass momentan kein akuter Handlungsbedarf besteht, kurzfristig in Seckenheim neuen Wohnraum zu entwickeln. Von daher sollen die Grundlagen für die Ausschreibung des Wettbewerbs noch einmal von der Verwaltung überarbeitet und konkretisiert werden, um zukunftsfähige Vorschläge mit dem Wettbewerb zu erhalten, die die Stadt auf dem Weg zur Klimaneutralität voranbringen und die letzten Bauflächen in Seckenheim nachhaltig und vorausschauend entwickeln.