Hin und weg? GRÜNE fordern Stopp des Konzertes im Oktober
Völlig inakzeptabel findet die GRÜNE Gemeinderatsfraktion den im Oktober geplanten Auftritt des ehemals hochgelobten Sängers in der SAP-Arena. Veranstalter und Hallenvermieter müssen Verantwortung übernehmen und das Konzert stoppen.
„Die Geschäftsleitungen des Hallenvermieters und des Veranstalters sollten sich darüber im Klaren sein, wer hier im Oktober auftreten will. Es geht nicht mehr um Kunstfreiheit, es geht auch nicht mehr um Meinungsfreiheit. Wer die Demokratie derart frontal und grundsätzlich angreift und sich gemein macht mit der rechtsextremen Szene, Antisemitismus und Aufruf zur Gewalt unterstützt oder in seinen Reihen akzeptiert, dem muss klar sein, dass er mit Einrichtungen und Strukturen der Demokratie nichts mehr zu schaffen hat. Die Demokratie muss sich wehrhaft zeigen“, so der fraktionspolitische Sprecher gegen Rechtsextremismus Gerhard Fontagnier.
„Sich in den Chor mit zum Beispiel dem früheren Stuttgarter AfD-Landtagsabgeordnete Heinrich Fiechtner und dem Kategorie-C-Sänger Hannes Ostendorf zu begeben, geschieht nicht aus Versehen oder aus Unwissenheit. Heinrich Fiechtner, der auf Twitter die Liste der Feinde teilt, Hannes Ostendorf bei dessen Auftritt auch der rechte Arm zum passenden Ruf erhoben wird, sind nun die neuen Brüder im Geiste.
Mit dem Chor der Rechtsextremen im Video ein Impfzentrum in die Luft gehen zu lassen, verhöhnt all die Bemühungen die freie und demokratische Gesellschaft wieder in ein normales Leben zu bringen, verhöhnt auch die Menschen die ihre Nächsten durch das brutale Virus verloren haben“, so Fontagnier weiter.
„Es ist unerträglich, dass ein einst hochgelobter Künstler der Stadt derart abgedriftet ist. Aber man konnte leider über ein Jahrzehnt dabei zuschauen und Warnungen verklangen im Lob. Vielleicht hätte man früher und deutlicher das Stopp-Schild aufstellen sollen. Nun aber macht sich jeder mitverantwortlich, der mit diesem Chor und dessen Leadsänger noch Geschäfte betreibt und Bühnen zur Verfügung stellt. In Zeiten in denen wir darum ringen, der Kultur wieder Raum zu geben, ist dies doppelt enttäuschend. Wo sind die Angebote derer, die dem rechten Leadsänger Raum geben wollen für all die anderen Künstler*innen, die durch die Pandemie, auch in dieser Stadt, ihre Existenz verloren haben und kaum ihre Kunst darbieten konnten?“