Abriss des Voltastegs erfordert Neuplanung und Perspektiven für den Radverkehr
Bezirksbeiräte der Grünen fordern intensive Auseinandersetzung über Ersatzbau.
In wenigen Tagen wird mit dem Abriss des über den Rangierbahnhof führenden Stegs zwischen Neuhermsheim und Neckarau (Voltasteg) begonnen. Aufgrund der Einsturzgefahr ist dies zwar nachvollziehbar, allerdings kann ein ersatzloser Abriss ohne Perspektiven für den Radverkehr nicht hingenommen werden.
Am 31.01.2019 hatte der Gemeinderat nicht nur dem Abriss zugestimmt, sondern die Verwaltung gleichzeitig mit einer „zeitnahen Entwurfsplanung für ein barrierefreies Ersatzbauwerk“ beauftragt (V572/2018). Von einer solchen Planung ist allerdings derzeit nichts zu sehen und nichts zu hören.
Die Grünen aus Neckarau, Neuostheim/Neuhermsheim und Mannheim Ost (siehe unten) fordern daher den Gemeinderat und die Verwaltung auf, die Planungshindernisse offenzulegen und verlangen einen öffentlichen Diskurs über die künftigen Möglichkeiten, den Rangierbahnhof mit dem Fahrrad und zu Fuß zu überqueren.
Wir gehen von dem guten Willen der Verwaltung aus, hier eine Lösung zu finden. Und wir wissen auch um die technischen Herausforderungen, die sich bei der Planung einer Fuß- und Radverkehrsbrücke über den Rangierbahnhof ergeben. Ferner ist uns bewusst, dass eine Lösung auch stark von dem Kooperationswillen der Deutsche Bahn abhängig ist, die hier ausreichend Platz für eine Rampe einräumen muss. Allerdings sind die Grünen der Meinung, dass die Gespräche mit der Bahn rechtzeitig, d.h. unmittelbar jetzt aufgenommen werden sollten und die Suche nach guten und akzeptablen Lösungen durch eine öffentliche Debatte begleitet werden muss.
Die Bedeutung dieser Überquerung für den gesamten Radverkehr darf auf keinen Fall an der jetzigen Situation gemessen werden. Eine Brücke über den Rangierbahnhof ist ein wichtiges Element einer künftigen Radrouten-Tangente, die sich vom Käfertaler Wald (über die Feudenheimer Schleuse, Neuostheim/Neuhermsheim und Neckarau) bis zum Strandbad am Rhein erstreckt (siehe Anlage). Nach Realisierung der beiden Radschnellverbindungen (aus Heidelberg und Weinheim) wird die Feudenheimer Schleuse zum zentralen Drehkreuz im Radverkehr und verlangt eine Weiterführung über die Hermsheimer Straße und über den Rangierbahnhof in den Mannheimer Süden. Eine weiträumigere Umfahrung über den Neckarauer Übergang oder über die SAP-Arena und „Bananensteg“ wäre eine das Routennetz lediglich ergänzende Lösung, aber keine Ersatzlösung. Die mehrere Kilometer umfassenden Umwege, die hier mit dem Rad gefahren werden müssen, sind mittelfristig nicht akzeptabel. Das wird auch in der Verwaltungsvorlage ähnlich beschrieben. (s. Anlage). Insbesondere Schüler*innen nutzen derzeit den kürzeren Weg über den Voltasteg.
Im Bewusstsein, dass eine neue Brücke eine planerische Herausforderung, aber gleichzeitig auch große Chance für den Radverkehr bedeutet, haben sich die Grünen (u.a. im Arbeitskreis Radverkehr) mit möglichen Lösungen befasst, die wir gerne auch mit der Stadtverwaltung und der Bahn in konstruktiven Gesprächen diskutieren.