Mehr lebendige Natur für die BUGA!
GRÜNE: Bundesgartenschau stärkerer ökologisch ausrichten!
Nach mehrfachen Verzögerungen starten nun endlich die Baumpflanzungen auf Spinelli. Eigentlich ein Grund zur Freude, doch schaut man sich die Arten genauer an, so werden zum überwiegenden Teil Baumarten aus Nordamerika und Asien angepflanzt. Das Schwerpunktthema Umwelt, mit dem sich die BUGA 2023 präsentieren möchte, findet bei der Baumauswahl leider kaum Berücksichtigung.
Dazu stellt Stadträtin Gabriele Baier, umweltpolitische Sprecherin der GRÜNEN Gemeinderatsfraktion, fest:
„Vögel, Insekten und viele andere Tierarten sind abhängig von heimischen Gehölzen, da nur diese von den hier beheimateten Tieren als Nahrungs- und Lebensraum angenommen werden. Nach der erfolgreichen Umsetzung des Grünen Antrags, die BUGA Ausstellung torffrei, pestizidfrei und ohne mineralische Düngung auszurichten, ist es sehr enttäuschend, dass bei den nun anlaufenden Baumpflanzungen fast ausschließlich Arten aus fernen Kontinenten gepflanzt werden. Der Hinweis der BUGA Gesellschaft auf die Trockenheit des Standortes und den Klimawandel überzeugt wenig. Alleine 50 Magnolien und Tulpenbäume werden gepflanzt, die für eine optimale Entwicklung eher feuchte Böden benötigen. Auch die Tatsache, dass zwar zwölf nordamerikanische Sumpfeichen zum Einsatz kommen, auf die heimischen Stiel- und Traubeneichen, die für den Standort sehr gut geeignet sind, aber verzichtet wird, überrascht doch sehr, wenn auf die Klimaresilienz der Pflanzungen hingewiesen wird. Nur drei Hainbuchen und drei Winterlinden repräsentieren heimische und trockenheitsresistente Laubbaumarten, da wäre deutlich mehr machbar gewesen. Die jetzt gepflanzten Bäume sind eine ökologische Investition in die Zukunft, die Bäume sollen viele Jahrzehnte wachsen und gedeihen. Dass im Namen einer nachhaltigen BUGA auf exotische Baumarten gesetzt wird, ist eine Hypothek für die naturnahe Entwicklung des Gebiets, die nur schwer aufzuwiegen ist.
Wir erwarten nun, dass bei der weiteren Entwicklung ökologische Ziele verstärkt verfolgt werden. Für die 2023 Containerbäume, die nach der BUGA in das Stadtgebiet gepflanzt werden sollen, bedeutet das vorrangig heimische Baumarten auszuwählen. Für die weitere Freiflächenanlage auch in den Parkschalen erwarten wir einen Schwerpunkt bei der Anlage von Blumenwiesen. Der angrenzende Bürgerpark beweist, dass solche Flächen auch ohne Beregnung zu arten- und blütenreichen Biotopen entwickelt werden können, auf denen es brummt, summt und zwitschert und an deren Blütenpracht sich die Bürger*innen jedes Jahr erfreuen.“