Nummer 6 muss bleiben!
GRÜNE protestieren gegen die Verdrängung alternativer Kneipe
Die GRÜNEN setzen sich für den Erhalt der beliebten Kneipe „Nummer 6“ im Mannheimer Jungbusch ein. Den Jungbusch wollen sie als ein Viertel mit Platz für Vielfalt und alternatives Zusammenleben mit Angeboten, die tat-sächlich für die Bewohner*innen des Stadtteils stehen, erhalten.
„Der Jungbusch wird weiter von der Verdrängung eingesessener, alternativer Einrichtungen geprägt. Das aktuelle Opfer wird die Kneipe „Nummer 6“ in der Jungbuschstraße 6. Hier konnte man sich ohne größere Beträge im Geldbeutel treffen und austauschen. Die beliebte „Nummer 6“ war und ist noch immer offen für ein vielfältiges Publikum, unabhängig von Alter, sozialer und ethnischer Herkunft oder sexueller Identität und damit ein gerne angesteuerter Treff der alternativen Szene. Nun wird man hier nur noch bis inklusive August seine Solidarität mit einem Besuch ausdrücken können. Der Hausbesitzer hat einen neuen Vertrag mit unzumutbaren Bedingungen angeboten, und die Corona-Zeit hat der Nummer 6 die Zeit genommen, darauf angemessen zu reagieren. Der Hausbesitzer hat von sich aus nichts unternommen, den langjährigen Mieter zu halten. Im Gegenteil, schnell hatte er einen neuen Pächter gefunden. Damit muss „Nummer 6“ bereits im September einem finanzstärkeren Pächter mit einem Konzept, das kaum als alternativ gelten wird, weichen. Die enge Zusammenarbeit der Immobilieninvestoren, dem neuen Gewerbeverein und der Serie von Gastronomien mag kaum verwundern. Sie verändert aber zunehmend den Jungbusch zu einer Einnahmequelle und weniger zu einem Viertel, in dem Vielfalt und alternatives Zusammenleben seinen Platz behält. Die Betreiber dieser Veränderung werden sich leider kaum umstimmen lassen, sie sollten aber wissen, dass wir GRÜNE gegen eine solche Verdrängung auch dann protestieren, wenn sie scheinbar nachhaltig und umweltfreundlich daherkommt“, so Stadtrat Gerhard Fontagnier, zuständig für den Jungbusch in der GRÜNEN Gemeinderatsfraktion.
Auch die Bezirksbeirät*innen Olaf Kremer und Zora Brändle drücken ihr Bedauern über die Entwicklung aus: „Wir werden alles Mögliche tun, um der anhaltenden Verdrängung von Angeboten die tatsächlich für die Bewohner*innen des Stadtteils und für die Vielfalt im Jungbusch stehen, entgegen zu wirken.“