Frauen und Kinder nicht im Stich lassen!
GRÜNE fordern Soforthilfen und den Ausbau von Angeboten für Frauen und Kinder in Notsituationen
Für viele ist die Situation in der Corona-Krise schwierig. Für von Gewalt bedrohte Frauen und Kinder ist es seit den Einschränkungen noch auswegloser geworden als zuvor. Familien leben auf engem Raum zusammen, familiäre Konflikte eskalieren oft in Gewalt. Sich aktiv Hilfe zu holen, ist für die betroffenen Frauen nicht einfach. Der erschwerte Zugang von Helfer*innen durch die doch so notwendigen Infektionsschutzmaßnahmen, führt leider zu einer dramatischen Entwicklung. Es ist von einer erhöhten Dunkelziffer auszugehen.
Stadträtin Dr. Angela Wendt, die frauenpolitische Sprecherin der GRÜNEN Gemeinderatsfraktion erläutert:
„Die Situation von Frauen und Kindern, die von häuslicher Gewalt und Missbrauch betroffen sind, hat sich durch die Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie extrem verschlechtert. Ein zusätzliches Hilfsangebot ist dringend nötig. Vor allem aber müssen die von Gewalt betroffenen Frauen und Kinder durch die Hilfsangebote erreicht werden, das ist in Zeiten häuslicher Isolation umso schwieriger.
Für Frauen in der Prostitution ist es besonders schwer: Aktuell verboten, findet diese illegal statt. Die gerade nicht arbeiten, stehen vor dem Nichts. Auch hier ist vermutlich die Dunkelziffer derjenigen, die sich nicht in den Beratungsstellen melden und die ihrer Tätigkeit weiterhin nachgehen, hoch. Mit einem kurzfristig auf-gesetzten Hilfsfonds und dem Ausbau der Möglichkeiten zur Akuthilfe muss hier schnell und gezielt gehandelt werden.
Prostituierten steht zwar laut dem Bundesprogramm rechtlich ein Zuschuss zu und sie Leistungen nach SGBII Beiträge erhalten, doch die meisten dieser Frauen
besitzen nicht einmal ein eigenes Konto. Ob diese finanziellen Hilfen bei den Frauen ankommen, ist daher fraglich.“
Melis Sekmen, Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN im Gemeinderat erklärt:
„Kinder und Jugendliche sind die Zukunft unserer Gesellschaft. Insbesondere die, die aufgrund ihres Umfeldes schwierige Startbedingungen haben. Die auch ich persönlich erlebt habe.
Es gibt bereits jetzt unterschiedliche Angebote. Die stärker in Anspruch genommen werden könnten. Das zeigt uns einen dringenden Handlungsbedarf. Der Zugang zu Frauen und Kindern in Not, der vorher schon nicht einfach war, ist gerade in den Stadteilen mit vielen sozialen Problemlagen schwieriger geworden. Genau hier müssen wir mit kreativen Lösungen ansetzen, die Koordination verbessern, not-wendige Mittel bereitstellen und die bürokratische Hürden, die es offensichtlich bisher gab zeitnah, beheben. Es ist die Zeit des Handelns nicht des Wartens.
Darüber hinaus müssen unabhängig von der aktuellen Lage die Angebote evaluiert und Zukunftsperspektiven für diese Frauen und Kinder geschaffen werden. Um Frauen eine wirtschaftliche Existenzsicherung zu bieten und ihnen damit ein Selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen.
Die Corona Pandemie zeigt, nicht nur den starken Handlungsbedarf, sondern dass wir in der Öffentlichkeit auch einen Fokus auf die Stimmen derer legen müssen, die nicht gehört werden. Es geht um Menschen in unserer Stadt, die ein würdevolles Leben verdient haben, wie jede*r andere auch. Hier stehen wir als gesamte Gesellschaft in der Pflicht zu handeln! Das tun wir als GRÜNE Fraktion und fordern die schnellstmögliche Umsetzung der Maßnahmen in unserem Antrag.“