Friedrichspark und die Universität gemeinsam entwickeln
Antrag
Der Gemeinderat beschließt:
Mit dem Bebauungsplan Nr.11.44 „Entwicklung des Friedrichsparks und der Universität Mannheim“ werden folgende Maßnahmen vorangebracht:
- Der Friedrichspark wird parallel zum Uniausbau mit den Bürgerinnen und Bürgern zu einem naturnahen Freizeit- und Erholungspark entwickelt;
- Die Entwicklung des Friedrichparks wird in die Vorhabenliste aufgenommen;
- Es werden ökologische Gutachten zu den Beständen der Fledermäuse, Vögel und holzbewohnenden Käfer erstellt sowie die Biotoptypen erfasst,
- Eine Dach- und Fassadenbegrünung sowie die Anbringung von Solarenergie werden als verpflichtend in den B-Plan aufgenommen
- Die genaue Positionierung der neuen Gebäude nimmt Rücksicht auf den alten, schutzwürdigen Baumbestand. Zur Stärkung der Biodiversität werden im Friedrichspark nur heimische Bäume nachgepflanzt.
- Die Baumpflegemaßnahmen für die schutzwürdigen und raumwirksamen alten Bäume werden ab 2020 durchgeführt.
- Es werden mittel- und langfristig Planungen von Seiten der Stadt erstellt, um die Innenstadt über den Friedrichspark direkt an den Rhein anzubinden, um von dort eine Fußgängerzone in Richtung Quadrate entstehen zu lassen.
- Das Rechenzentrum in A5 nutzt die freiwerdende Wärme energetisch oder speichert diese, damit keine Wärme nach außen abgegeben wird. Die Fassade wird begrünt, um die ungünstigen klimatischen Auswirkungen des Gebäudes zu minimieren.
- Bei der Erstellung des Rahmenplans „Verbindungskanal“ wird das DRK Gebäude mit einbezogen.
Begründung:
Die Entwicklung des Friedrichparks und der Universität sind eine große Chance für die zukunftsfähige Entwicklung unserer Stadt.
Wir sehen gerade im Innenstadtbereich einen großen Bedarf an naturnahen Erholungs-und Freizeitmöglichkeiten, die gerade für die Bewohner*innen eine positive klimaökologische Auswirkung haben wird.
Der Friedrichspark weist einen hochwertigen Baumbestand aus, von den 266 Bäumen, die der Baumschutzsatzung unterliegen, wird ein Großteil als hoch schutzbedürftig oder raumwirksam bewertet. Die Innenstadt hat in den letzten Jahren viele alte Bäume verloren, daher muss bei der Positionierung der Neubauten der Spielraum zugunsten eines Baumerhalts genutzt werden.
Das Klimagutachten stellt fest, „Mit dem Abriss der ehemaligen Eissporthalle besteht die Möglichkeit, die klimaökologische Ausgleichsleistung des Friedrichsparks nachhaltig zu verstärken und die Aufenthaltsqualität für erholungsuchende Innenstadtbewohner zu verbessern. Aus klimaökologischer Sicht wäre daher ein Verzicht auf zusätzliche Baumaßnahme im Bereich des Friedrichsparks das Optimalziel.“ Um die negativen Auswirkungen abzumildern, die von den Universitätsbauten ausgehen, sollen alle Gebäude begrünt werden.
Die Universitäten befinden sich in einem herausfordernden Wettbewerb. Es ist uns wichtig unserer Universität Entwicklungschancen zu bieten und den Campus in zentraler Lage auszubauen. Denn das ist ein Alleinstellungmerkmal der Mannheimer Universität.
In der aktuellen Innovationsdynamik nimmt Mannheim bisher nur einen mittleren Platz ein, dies gilt es gemeinsam zu verbessern und auszubauen. Gerade in der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Transformation der Stadt ist es entscheidend Hochschul-und Forschungsstätte zu attraktivieren und gut auszustatten, denn sie liefern uns fachliche Lösungen und Impulse um die kommenden Herausforderungen zu bewältigen. Mit den Finanzaussichten des Landes ergibt sich dafür eine schnelle Möglichkeit, die wir als Kommune nutzen sollten.
Der globale Wettbewerb um junge und intelligente Köpfe wird nicht auf uns warten. Daher müssen wir auch den Universitätsausbau ermöglichen und die Universität als großen Arbeitgeber in der Region zukunftsfähig aufstellen.
Wir sehen, dass man die Ausschreibung im Jahr 2017 hätte anders gestalten sollen und den Friedrichspark aus dem Wettbewerb nehmen sollen. Stattdessen hätte man von Anfang an die Hafengebiete näher in Betracht ziehen können, denn auch diese sind für die städtebauliche Entwicklung zentrale und relevante Gebiete.
Nichtsdestotrotz war es uns in diesem Prozess wichtig die verschiedenen Interessen in konstruktiven Gesprächen mit dem Land, der Universität, der Stadt und dem Aktionsbündnis „Rettet den Friedrichspark“ zusammenzubringen, abzuwägen und einen tragbaren Kompromiss zu erarbeiten. Gleichwohl wir eine Entwicklung des Parks ohne die Bebauung bevorzugt hätten. Die Bebauung kann in der jetzigen Vorlage auch als Chance gesehen werden um sowohl den Friedrichspark und Teile des Verbindungskanals zu entwickeln. Daher sollen mit der Dringlichkeit der ersten Gebäude die Bebauungsmöglichkeiten am Verbindungskanal und dem DRK Gebäude alternativ geprüft und ein Rahmenplan erstellt werden.
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Ergebnis:
GRÜNER Erfolg: In der Sitzung des Hauptausschusses vom 24.03.2020 wurde entschieden, die GRÜNEN Antragspunkte in den weiteren Evaluationsprozess aufzunehmen. Dazu wird regelmäßig im Ausschuss für Umwelt und Technik berichtet werden.