Erklärung zu den Morden in Hanau
Die Morde in Hanau sind erst wenige Tage her. Die diese Erklärung unterstützenden Stadträtinnen und Stadträte des Gemeinderats der Stadt Mannheim halten inne und trauern gemeinsam um die Opfer dieser rassistischen Tat. Unsere Gedanken sind bei den Familien und den Menschen, die ihnen nahestanden und bei unseren Mitbürgerinnen und Mitbürgern, die sich von diesen Taten direkt bedroht fühlen.
Wir verurteilen die Morde von Hanau und nehmen diese menschenverachtenden Taten nicht schweigend hin. Wir stellen uns heute und zu jedem Zeitpunkt entschieden denen entgegen, die durch ihre Worte den Nährboden für solche Taten liefern. Worte des Hasses, der Ausgrenzung und Verachtung, wie wir sie nun schon etliche Jahre auch in unseren Parlamenten hören.
Im Mannheimer Gemeinderat werden wir keine Äußerungen hinnehmen, die solche Taten wie die in Hanau relativieren oder die Verbrechen des Nationalsozialismus verharmlosen. Die unterzeichnenden Stadträtinnen und Stadträte fordern die AfD Fraktion auf, sich von jeglicher Form des Faschismus und Rassismus zu distanzieren. Wir fordern alle dazu auf, unsere Werte der Freiheit und Gleichheit und die Vielfalt unserer Stadtgesellschaft zu verteidigen. Die Unterzeichner dieser Erklärung schließen jegliche Form der Zusammenarbeit mit Extremisten aus. In der Politik sind wir besonders gefordert, in Debatten Redebeiträge zu unterbinden und zu ächten, die Menschen und Gruppen unserer Gesellschaft diffamieren.
Gemeinsam werden wir uns auch weiterhin mit all denen, die fest auf dem Boden unserer freiheitlichen und demokratischen Grundordnung stehen für eine offene, friedliche und tolerante Stadtgesellschaft im Sinne der Mannheimer Erklärung für ein Zusammenleben in Vielfalt einsetzen und nicht müde werden uns gegen Hass und Hetze zu stellen.
Wir setzen uns weiterhin in Mannheim und darüber hinaus für eine vielfältige Gesellschaft ein, in der alle Menschen ohne Angst und in Frieden miteinander leben können.
Unterzeichnet von Melis Sekmen und Stefanie Heß (Bündnis 90/DIE GRÜNEN), Ralf Eisenhauer (SPD), Claudius Kranz (CDU), Thomas Trüper (LI.PAR.Tie.), Prof. Dr. Achim Weizel (FW-ML/MfM) und Volker Beisel (FDP).