Klimaoffensive! Zwischenbilanz zu den energetischen Baustandards auf Franklin
Anfrage zur Sitzung des Gemeinderats am 01.10.19
Anfrage
Die Verwaltung berichtet dem Gemeinderat:
1. Nach welchen Energiestandards wird auf Franklin gebaut? Welcher Anteil der Neubauten wird nach den Mindeststandards (KfW 55) gebaut, wie viele nach den Zielwerten (KfW 40 oder Passivhaus). Welcher Anteil der der bestehenden Gebäude wird nach dem Mindestandard (ENeV-Neubau) saniert und welcher nach den Zielwerten (EnerPHit / Passivhauskomponenten)?
2. Wie hoch ist der Anteil an Photovoltaik auf den Dächern? Wieviel Prozent des Strombedarfs für Haushaltsstrom, Wärmeerzeugung und Mobilitätsangebote (Elektrofahrzeuge) kann in Zukunft auf Franklin damit abgedeckt werden?
3. Wie hoch ist der Anteil der Gebäude mit Fernwärmeanbindung? Welcher zusätzliche Fernwärmebedarf (in MWh) entsteht dadurch?
4. Mit der Anbindung des Müllheizkraftwerkes an die Fernwärme verbessert sich in Zukunft der Primärenergiefaktor der Fernwärme der MVV. Dadurch wird der vorgegebene Primärenergiewert für die Gebäude leichter erreicht und die Anforderungen an die Einbindung weiterer Erneuerbarer Energien und / oder eine bessere Wärmedämmung sinken. Damit sinken jedoch nicht die verbrauchten Energiemengen und die Heizkosten für die zukünftigen Bewohner/innen. Welche weiteren Einsparmaßnahmen sind geplant?
5. Welche weitere Wärmeerzeugung ist geplant oder schon umgesetzt?
6. Welche Leuchtturmprojekte aus dem Rahmenplan werden umgesetzt?
Begründung
Im Rahmenplan Benjamin Franklin Village von 2014 wurde die Zielsetzung festgelegt, ein energieeffizientes Modellquartier zu entwickeln, das mit strengen Energiestandards beim Bauen und einer nachhaltigen Mobilität die CO2- Emissionen signifikant verringert. Ein Zubau von Wohnfläche bedeutet immer erst einmal zusätzlichen Energiebedarf, der zunächst durch möglichst hohe Anforderungen an die Gebäudedämmung minimiert und der Restwärmebedarf dann möglichst klimafreundlich erzeugt werden sollte.
Die Neubauten von heute legen den Grundstock für den Energiebedarf der nächsten Jahrzehnte. Angesichts des beschlossenen Kohleausstiegs bis spätestens 2038 und den immer deutlicher werdenden Auswirkungen des Klimawandels soll ein Überblick über die bisher festgelegten Energiestandards und deren bisherige Umsetzung auf Franklin die Möglichkeit bieten, bei Bedarf die Standards für Franklin und andere konversionsgebiete wie z.B. Spinelli für einen erfolgreichen Klimaschutz nach zu justieren. Denn Kohleausstieg, Energiewende und Wärmewende sind nur zu erreichen, wenn neben dem Umstieg auf regenerative Energien auch alle Energieeinsparungsmöglichkeiten konsequent bei allen Maßnahmen genutzt werden.