Teilhabe fördern – Armut bekämpfen!
Sozialatlas belegt soziales Ungleichgewicht in Mannheim
Mannheim ist und bleibt eine Stadt der enormen sozialen Unterschiede, das zeigen die Daten im aktualisierten Sozialatlas 2017, der in der letzten Sitzung des Wirtschafts- und Sozialausschusses vorgestellt wurde.
Wir GRÜNE wollen die Teilhabe der Menschen fördern, die bisher nicht in der Mitte der Gesellschaft stehen – das ist der Mittelpunkt unserer sozialpolitischen Arbeit.
Bei der Untersuchung der unterschiedlichen Zielgruppen im Sozialatlas fallen Kinder und Jugendliche besonders auf. Jedes fünfte Kind in Mannheim wächst in einer Bedarfsgemeinschaft im SGBII Bezug auf. Auf der Hochstätt sind sogar fast die Hälfte aller Kinder und Jugendlichen von Armut betroffen. Bereits 2017 haben wir GRÜNE in einem Antrag die Stadtverwaltung aufgefordert, für Alleinerziehende und ihre Kinder auf der Hochstätt passgenaue Unterstützungsangebote zu entwickeln – wir streiten noch immer für die Umsetzung. Denn eines der höchsten Armutsrisiken in unserer Gesellschaft tragen Alleinerziehende und ihre Kinder. Das belegen die Zahlen des Sozialatlas.
Die Bekämpfung von Armut und speziell von Kinderarmut muss daher einer der Schwerpunkte der Politik in Mannheim in den nächsten Jahren sein. Denn Menschen, die in Einkommensarmut leben sind auch in vielen anderen Lebenssituationen benachteiligt. Sie haben höhere gesundheitliche Risiken, geringere Bildungschancen und leben oft in sozialer Isolation.
Um sozialer Isolation bei älteren Menschen vorzubeugen unterstützen wir GRÜNE den Aufbau von nachbarschaftlichen Netzwerken und aufsuchender Sozialarbeit. Ebenso wichtig sind uns betreute Wohngruppenangebote und gemeinschaftliche Wohnformen für Menschen verschiedener Altersstufen. Mehrere Generationen können sich gegenseitig unterstützen und bereichern. Auch hier zeigt uns der Sozialatlas die enormen Unterschiede in unserer Stadt auf: auf der Vogelstang sind fast 30 % der Menschen über 65 Jahre alt, im Jungbusch dagegen nur knapp 8%.
Der Sozialatlas belegt auch, dass das Quartiermanagement in Mannheim in den richtigen Stadtteilen angesiedelt ist. Dieses wollen wir GRÜNE stärken und ausbauen. Wir wollen aber auch Formen der Gemeinwesenarbeit einrichten, um zum Beispiel Menschen in benachteiligten Quartiere zu befähigen sich zu artikulieren und einzubringen.
Die Daten im Sozialatlas zeigen uns die Vielfalt und die Unterschiede in unserer Stadt und in unseren Stadtbezirken und wie wichtig es ist, Mannheim kleinräumig zu betrachten und für jedes Quartier maßgeschneiderte Angebote und Handlungsansätze gegen Ausgrenzung und Armut zu entwickeln. Der Sozialatlas schlägt dazu auch Handlungsempfehlungen vor. Diese müssen jetzt von Gemeinderat und Verwaltung umgesetzt und mit konkreten Maßnahmen hinterlegt werden.