Wohin geht die Flüchtlingspolitik in Mannheim?
GRÜNE fordern anlässlich des Weltflüchtlingstags Klärung
65,6 Millionen Menschen, davon 30 Millionen Kinder sind derzeit weltweit auf der Flucht. Niemand wird freiwillig Flüchtling und verlässt seine Heimat ohne Not. Rund 2.000 Menschen haben den Weg nach Mannheim gefunden, etwa die Hälfte davon sind derzeit noch in den Unterkünften auf Konversionsflächen. Auch in der Landeserstaufnahme in der Industriestraße sind in einem eigentlichen abbruchreifen Gebäude nach wie vor Menschen untergebracht. Der Mietvertrag läuft eigentlich Ende 2018 dort aus, das Innenministerium Baden-Württemberg plant aber die Verlängerung bis Ende 2019.
„Auch in Mannheim leben Geflüchtete, die schon lange auf die Möglichkeit des Familiennachzuges warten um endlich wieder mit ihren Familienangehörigen zusammen leben zu können. Während in Berlin und München zynisch von „Asyltourismus“ geredet wird, Geflüchtete für Taten anderer in Mithaftung genommen werden und auf allen Kanälen das Thema „Flucht“ nur als Problem ohne Lösungs- und Hilfsorientierung vorherrscht, sind in Mannheim und anderswo immer noch viele Ehrenamtliche aktiv um den Menschen, die vor Krieg, Terror und unmenschlichen Verhältnissen geflüchtet sind, zu helfen. Diesem Einsatz und dem derer, die sich in den Unterkünften eingesetzt haben und nun mit der Schließung in Käfertal im September 2018 und 2019 in Feudenheim ihre Arbeit einstellen müssen, gilt es zu danken“, so Gerhard Fontagnier, flüchtlingspolitischer Sprecher der GRÜNEN Gemeinderatsfraktion.
„Immer noch wird spekuliert, dass das Innenministerium Baden-Württemberg bei Coleman ein Anker- oder Ankunftszentrum errichten will, obwohl eine Mehrheit im Gemeinderat und der Bevölkerung dies nicht will. Aber Mannheim kann Integration, und dies seit seiner Gründung. Für eine kommunale Aufnahme, für den Zuzug anerkannter Flüchtlinge oder den Nachzug von Familien braucht es so oder so einen Plan und die Mitnahme der Mannheimer Bevölkerung. Diese Entscheidung und Planung weiter zu verschieben ist fahrlässig“, führt Fontagnier weiter aus.