Maßnahme gegen das Insektensterben – Neckarböschung insektenschonend mähen
Antrag zu den Etatberatungen 2018 / 2019 vom 11.12. – 13.12.2017
Antrag:
Der Gemeinderat beschließt:
Die Mahd der südlichen Neckarböschung zwischen Carlo-Schmid-Brücke und Kurpfalzbrücke wird künftig mit dem Balkenmäher gemäht, das Mahdgut wird abgeräumt. Für die beiden zusätzlichen Arbeitsgänge werden 16.000 Euro/a im Haushalt eingestellt.
Begründung:
Der Neckar mit seinen verbliebenen Uferbereichen ist eine wichtige Grünachse in der Stadt, der gesamte Überschwemmungsbereich ist als Naturschutz- und Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen. Seit die Wanderschäferei aufgegeben wurde werden die Wiesen gemäht und das Heu genutzt. Die steile Böschung auf der Südseite unterhalb der Kastanien wird aus Kostengründen mit dem Schlegelmäher gemäht. Hierbei wird die Wiese geschnitten und das Mahdgut gleichzeitig kleingehäckselt, sodass es schnell abgebaut werden und daher auf der Fläche verbleiben kann. Damit werden nur wenige, nährstoffliebende Pflanzenarten gefördert, die Brennnessel breitet sich deutlich aus. Leider werden bei diesem Arbeitsgang auch nahezu alle Insekten getötet, sowie die meisten Kleinsäuger, Amphibien und weitere Tierarten verletzt oder getötet. In Anbetracht des immer weiter fortschreitenden Artensterbens und dem in den letzten Jahren rasanten Rückgangs der Insekten, müssen solche großflächigen K.O. Methoden neu bewertet werden.
Eine tierschonende Mahd ist mit einem Balkenmäher möglich, der die Wiese nur unten abschneidet, wobei die meisten Tiere überleben können. In einem zweiten Arbeitsgang muss das Mahdgut aufgenommen und abtransportiert werden. Dieser zweite Arbeitsgang erfordert Mehrkosten in Höhe von 8.000 Euro/Mahd. Für diesen vergleichsweise niedrigen Betrag können auf über 6 Hektar Wiesenflächen im LSG Unterer Neckar die Artenvielfalt deutlich verbessert werden und ein Beitrag gegen das Insektensterben geleistet werden.