Rheingoldplatz nicht zuparken
GRÜNE gegen weitere Versiegelung von zentralen Plätzen
Die GRÜNEN begrüßen die Einrichtung eines Biosupermarktes am Rheingoldplatz sehr. Sicherlich wird dies zu einer Aufwertung des Platzes und seines Umfeldes führen und entspricht auch den Bedürfnissen des dortigen Einzugsgebietes. Allerdings sprechen sich die GRÜNEN dagegen aus, im gleichen Zuge 50 Autoparkplätze einzurichten.
Stadträtin Elke Zimmer (MdL), die in der GRÜNEN Gemeinderatsfraktion für den Stadtteil Neckarau zuständig ist, betont:
„Gerade in der heutigen Zeit, in der die Luftbelastung durch Verbrennungsmotoren sowie der Überhitzung der Innenstädte allerorts als Probleme erkannt werden, ist diese Form der Stadtentwicklung ein vollkommen falsches Signal. Stattdessen sollten die für die Parkplätze vorgesehen Flächen zu parkähnlichen Grünflächen mit zusätzlichen, gerne auch überdachten Fahrradständern aufgewertet werden, die der Erholung, der Freizeitgestaltung der Menschen sowie der Verbesserung des Stadtbildes dienen. Grünflächen mit schattenspendenden Bäumen, Rasen und Wiesen tragen zudem erheblich zur Minderung der innerstädtischen Überwärmung bei, von der gerade auch Neckarau und der Rheingoldplatz betroffen sind. Einer weiteren Versiegelung und Verdichtung muss entgegengewirkt werden.“
Stefan Norra, Sprecher von Bündnis 90 / Die GRÜNEN im Bezirksbeirat Neckarau fügt hinzu:
„Es kann auch nicht Ziel eines Geschäftes zum Vertrieb von Bioprodukten sein, auf der einen Seite die ökologische Landwirtschaft zu fördern und auf der anderen Seite zur Verschlechterung des Stadtklimas, der Lufthygiene und der Grünflächensituation am Rheingoldplatz beizutragen. Gerade Kunden eines Biomarktes wählen diesen doch, weil sie hiermit eine gesunde Lebensweise unterstützen wollen. Diese Kunden werden sicherlich viel eher mit dem Fahrrad und den öffentlichen Verkehrsmitteln kommen. Zukunftsweisend könnte man sich hier höchstens eine begrenzte Anzahl an Parkplätzen für Carsharing-Modelle und Elektroautos mit Stromtankstelle vorstellen. Sicherlich herrscht in Neckarau ein Mangel an Parkplätzen und die Versuchung ist groß, mit der Einrichtung eines Biomarktes eine weitere Versiegelung für Parkplätze voranzutreiben. Auf der anderen Seite müssen wir aber auch an unsere Gesundheit sowie unsere Erholungsmöglichkeiten in der Stadt denken und weitere Gefährdungen und Einschränkungen verhindern. Sollte der Biomarkt sich als unwirtschaftlich trotz der Parkplätze erweisen oder gerade aus Akzeptanzgründen ihretwegen, bleiben die versiegelten Parkplatzflächen bestimmt erhalten und uns der Rheingoldplatz als großer Parkplatz. Dies wäre eine Entwicklung, die wir von Bündnis 90/ Die GRÜNEN nicht unterstützen wollen. Wir plädieren für eine Aufwertung der vorgesehenen Flächen als innerstädtischen Grün- und Erholungsbereich zur Verbesserung unserer Lebensqualität.“