Weltanschauliche Neutralität bei der Einschulung

Anfrage zur Sitzung des Gemeinderats am 10.10.17

Anfrage:

Die Verwaltung berichtet dem Gemeinderat

1. Wie hoch ist der Anteil der christlichen Jungen und Mädchen an allen neu Eingeschulten?
2. An wie vielen Schulen sind noch christliche Kinder (evangelisch und katholisch zusammen) bezogen auf die Klassenstufe 1 die größte Gruppe? Gibt es Grundschulen, an denen bereits islamische Kinder die größte Gruppe sein werden? Gibt es Grundschulen, bei denen Kinder ohne Konfession die größte Gruppe stellen?
3. An wie vielen Mannheimer Grundschulen gehört ein Schulgottesdienst zum Programm der Einschulungsfeier?
4. Gibt es an Schulen Überlegungen zukünftig islamische Schulgottesdienste anstelle von christlichen Schulgottesdiensten abzuhalten, wenn islamische Kinder die größte Gruppe stellen?
5. In wie vielen Grundschulen findet die Einschulungsfeier in Kirchen oder kirchlichen Gebäuden statt? Gibt es diesen Fällen keine gleichwertige neutrale Alternative?

Niemand darf zur Teilnahme an einem Gottesdienst gezwungen werden, schon gar nicht ohne sein Wissen und gegen seinen Willen gesegnet werden. Daher sind die Vorkommnisse im vergangenen Jahr in Neuostheim, sofern die Berichterstattung des Mannheimer Morgen stimmt, zu verurteilen. Daraus ergeben sich die folgenden Fragen:
6. Sind der Verwaltung weitere derartige Fälle wie bekannt?
7. Sind in allen Mannheimer Schulen Einschulungsfeier und Schulgottesdienst, sofern es ihn gibt, ausreichend zeitlich getrennt? Wird in den entsprechenden Einladungen eindeutig darauf hingewiesen, dass der Schulgottesdienst ein getrennter fakultativer Teil ist?

Begründung:

Mitte September beginnt das neue Schuljahr, für zahlreiche Mädchen und Jungen beginnt das Schulalter. Dieses wird üblicherweise mit einer Einschulungsfeier begangen. An etlichen Schulen gehört traditionell auch ein Schulgottesdienst zum Programm. In Neuostheim kam es nun dieses Jahr zu Verwerfungen rund um das Thema Schulgottesdienst, nachdem es scheinbar auch schon in der Vergangenheit ungute Entwicklungen gab. Grundsätzlich ist ein weltanschaulich neutraler Ort für die Einschulungsfeier klar zu bevorzugen, allerdings kollidiert dies in manchen Fällen mit den räumlichen Zwängen vor Ort. Daher stellen sich für den Gemeinderat die oben genannten Fragen.

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31. August 2017
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