Studierendenwohnheim an der Schafweide

Antrag zur Sitzung des AUT am 02.05.17 TOP 3 und zur Sitzung des Gemeinderats am 23.05.17

Antrag:

Der Gemeinderat beschließt:

1. Auf der Freifläche an der Schafweide wird ein Studierendenwohnheim gebaut.
2. Es wird keine Blockrandbebauung errichtet, sondern eine Ausrichtung entsprechend den klimatischen Gegebenheiten
3. Das Gebäude wird nach hohen energetischen Standards über die EnEV hinaus geplant.
4. Das Gebäude wird begrünt, d.h. es erhält eine Fassaden- und eine Dachbegrünung.
5. Die als Ausgleich für die Stadtbahntrasse neu gepflanzten Bäume werden erhalten.
6. Entsprechend der VwV Stellplätze wird dafür aufgrund der hervorragenden ÖPNV-Anbindung die Zahl der KFZ-Stellplätze auf einen pro 15 Bewohner*innen begrenzt.
7. Es erfolgt eine Intensive Einbindung von Carsharing und Radverkehr über ein großes Angebot von Stellplätzen. Außerdem gibt es gibt eine Ladestation für eMobility.
8. Der öffentliche Raum wird so gestaltet, dass er ohne Verzehrzwang nutzbar ist.

Begründung:

Mannheim braucht eine soziale Wohnungspolitik, die sowohl im Bauen selbst als auch im Umgang mit Freiflächen ökologisch zukunftsweisend ist. Wir brauchen speziell in besonders begehrten Stadtteilen und Wohnlagen kostengünstige Wohnungen. Wird dieses Angebot nicht kommunal geschaffen bzw. gehalten, wird der schon vorhandene Trend der Entmischung in einigen Stadtteilen ungebremst weitergehen.

Keinesfalls dürfen Stadt und GBG diesen Trend noch verschärfen, indem sie in begehrten Wohnlagen Wohnraum ausschließlich oder überwiegend im höherpreisigen Segment schaffen. Neben den sehr großen Bedarfen im Bereich kleinerer (< 40m²) und großer Mietwohnungen (> 90m²) braucht es vor allem Wohnraum für Studierende. Aktuell sind keine Projekte in Zentrumsnähe in der Realisierung. Die Schafweide bietet sich hier mit ihrer zentralen Lage und hervorragenden Anbindung für ein Studierendenwohnheim besonders an.

Eine Bebauung des Grundstücks Schafweide kann aber nur unter bestimmten Rahmenbedingungen erfolgen.

Besondere Berücksichtigung bedarf die Klimatische Situation: Nur im Bereich der Schafweide gibt es bisher keine Bebauung entlang dem Neckar in der Neckarstadt-Ost. Über den unbebauten Bereich fließt bisher vom Neckar aus Luft in die Neckarstadt, sodass im angrenzenden Gebiet Schafweide die Temperatur etwas niedriger ist als nördlich der NUB. Die Gebäudeausrichtung sollte deshalb an die klimatische Situation angepasst werden.

Im Bereich des Verkehrs ist die Fläche hervorragend an den ÖPNV angebunden. Für Wohnen kann deshalb problemlos ein Stellplatz pro 15 Bewohner*innen angesetzt werden, insbesondere wenn über zusätzliche Stellflächen Schwerpunkte bei Carsharing und Fahrradnutzung gesetzt werden.

Bauqualität: Ein begrüntes Gebäude, d.h. Fassaden- und Dachgrün, helfen ebenso wie hohe energetische Standards über die dann gültige EnEV hinaus dabei, die Innenstadterwärmung zu reduzieren und die Ziele beim Klimaschutz zu erreichen.

Wir wollen die verpflichtende Einführung der Konzeptionsvergabe, bei der Investoren nicht allein nach ökonomischen, sondern gleichwertig nach sozialen Gesichtspunkten ausgewählt werden. Damit werden auch private Investoren stärker für soziales und ökologisches Bauen in die Pflicht genommen.

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02. Mai 2017
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