Konkretisierung B-Plan Spinelli Barracks und Grünzug Nordost
Antrag zur Sitzung des Gemeinderats am 26.07.2016
Antrag:
Der Gemeinderat beschließt:
Im Rahmen der weiteren Bearbeitung des Bebauungsplan Nr. 71.48 „Spinelli Barracks und Grünzug Nordost“ werden folgende Aspekte berücksichtigt und konkretisiert:
• Klima: Die klimatische Situation der angrenzenden Bestandsquartiere von Käfertal Süd und dem Rott wird mit in die Planung einbezogen, damit hier keine Verschlechterung eintritt, wie im Klimagutachten Grünzug Nordost vom Oktober 2013 dargestellt. Die Ausrichtung und Höhe der neuen Gebäude werden an die klimatischen Bedingungen angepasst, die radialen Grünzäsuren werden bis zur Freifläche von Spinelli weitergeführt. Im Sinne einer verträglichen Innenentwicklung und unter Beachtung des Bodenschutzes werden die Grünflächen (im Flächennutzungsplan als solche ausgewiesen) im Bereich Dürkheimerstraße als letzter Bauabschnitt und nur bei unmittelbarem Bedarf verwirklicht.
• Die fünf neuen Gebäude am Wingertsbuckel werden hinsichtlich ihrer bisher schlechten klimatischen Bilanz überarbeitet.
• Maß der baulichen Nutzung: Die vom Büro Wessendorf im Wettbewerbsentwurf veranschlagten Maße werden nicht überschritten, Erschließungsflächen und Nebengebäude sind in der GRZ enthalten.
• Verkehr: Die Anbindung des Wohngebietes an den öffentlichen Nahverkehr wird er-arbeitet, bevor die Freihaltetrasse zur Wohnbebauung freigegeben wird. Das Gebiet wird als autoarme Siedlung mit begrüntem Quartiersparkhaus entwickelt. Dem Fahrradverkehr wird Vorrang gegeben. Auf Tiefgaragen wird verzichtet.
• Energetische Standards: Dezentrale Energieerzeugung fördern, Passivhausstandard
• Soziale Mischung: Gemeinschaftliches Wohnen, alternative Wohnformen werden berücksichtigt.
Begründung:
Mit der Aufstellung des Bebauungsplan Nr. 71.48 soll der Grünzug entwickelt werden und die Arrondierung von Käfertal Süd erfolgen. Der Abriss der Hallen auf Spinelli soll die klimatische Situation im Planungsgebiet deutlich verbessern. Um in den nördlich angrenzenden Quartieren keine Verschlechterung zu bewirken und die Frischluftschneise möglichst leistungsfähig zu gestalten, sollen die Höhe und Dichte der neuen Bebauung entsprechend angepasst werden. Die Bebauung der Grünflächen wird aus klimatischen und ökologischen Gründen zu-rückgestellt und an den Wohnbedarf nach Entwicklung sämtlicher Konversionsflächen angepasst.
Die Planungsempfehlung der Stadtklimaanalyse 2010 (S. 128) lautet: Die Grünflächen südöstlich der St.-Hildegard-Kirche besitzen Anschluss an die Grünachse Im Rott, wodurch die Effektivität der klimatischen Ausgleichsleistung erhöht wird. Die Freiflächen sind zu sichern und bei einer Überplanung der Spinelli-Barracks mit einzubeziehen.
Deshalb ist eine maßvolle bauliche Nutzung der Wohnquartiere gemäß der Baunutzungsverordnung nötig, Ausnahmen nach § 17 BauNVO sollen nicht gewährt werden, eine urbane Dichte ist hier nicht anzustreben.
In der klimaökologischen Prüfung V252/2016 wird deutlich, dass die geplanten Gebäuderiegel am Wingertsbuckel die Kaltluftbewegung stark behindern. Der Architektenentwurf von Wessendorf muss grundlegend überarbeitet werden.
Das Mobilitätsverhalten der Bevölkerung in Großstädten wird sich langfristig verändern, der Individualverkehr wird zurückgehen. Der lange Entwicklungszeitraum, der für die Baugebiete zu erwarten ist, muss diesem Trend Rechnung tragen und umfangreich neue Mobilitätskonzepte ermöglichen.
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Ergebnis:
Im Hauptausschuss am 27. September 2016 wurde von der Verwaltung zugesagt, dass die im GRÜNEN Antrag geforderten Aspekte im Rahmen des Aufstellungsbeschlusses bewerten werden.