Gesellschaftliche Akzeptanz auf dem Rückzug?
GRÜNE für lokalen Aktionsplan für Gleichberechtigung von LSGBTTIQ-Menschen
Die GRÜNE Fraktion im Mannheimer Gemeinderat warnt vor Rückschritten bei der gesellschaftlichen Akzeptanz von lesbischen, schwulen, bisexuellen, transsexuellen, transgender, intersexuellen und queeren Menschen und fordert anlässlich des heute stattfindenden internationalen IDAHO-Tages einen lokalen Aktionsplan für Gleichberechtigung analog dem Vorgehen auf Landesebene.
Anlässlich des Internationalen Tages gegen Homo-, Trans- und Bi-Phobie, auch kurz IDAHO oder IDAHOT genannt, erklärt Stadtrat Dirk Grunert, Fraktionsvorsitzender und queerpolitischer Sprecher:
„In Deutschland wurden in den letzten Jahren bedeutenden Fortschritte bei der gesetzlichen und gesellschaftlichen Gleichstellung erreicht, gerade auch durch das Engagement von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN. Im rechtlichen Bereich gibt es nur noch relativ wenige Teilbereiche, bei denen die Gleichstellung aussteht. Dies sind vor allem die Öffnung der Ehe und das volle Adoptionsrecht. Die größere Herausforderung ist daher das Erreichen einer breit getragenen gesellschaftlichen Akzeptanz. Hier wurde in Deutschland seit 1998 viel erreicht. Doch offensichtlich wurden bei dieser Entwicklung weniger Menschen mitgenommen als bisher gedacht. Es erscheint fast so, als ob es derzeit einen gesellschaftlichen Rückschritt gibt. Sichtbar wird dies durch die teilweise offen homophobe Haltung von Parteien wie AfD und alfa oder die sogenannte „Demo für alle“ und die Unterstützung, die deren Parolen teilweise finden. Auch hier in Mannheim wird von dieser Seite immer wieder – auch im Gemeinderat – versucht, den Kampf um Gleichberechtigung für alle Menschen unabhängig von ihrer sexuellen oder geschlechtlichen Identität zu diskreditieren. Das verurteilen wir auf das Schärfste!
Wir GRÜNE setzen wir uns für einen lokalen Aktionsplan für Gleichberechtigung ein, analog dem Vorgehen auf Landesebene. Als Stadtgesellschaft müssen wir uns aktiv mit dem Thema auseinandersetzen. Durch offensives Heran-gehen – Aufklärung, Begegnung und Diskussion – können wir Einiges bewirken. Damit können Vorurteile und Ängste verhindert und bekämpft werden. So, wie es gute Tradition in unserer Stadt ist.
Der Koalitionsvertrag auf Landesebene ist dabei hilfreich, da gute Maßnahmen fortgeschrieben werden. Das ist zu begrüßen. Kritisch sehen wir allerdings, dass Schwule, Lesben, Bisexuelle und Trans-Menschen nicht explizit genannt werden. Sichtbarkeit ist ein wichtiges Element beim Kampf um volle Gleichberechtigung.“