Etat 2016/17: Armuts- und Reichtumsbericht

Antrag:

Die Verwaltung wird beauftragt, zweijährig einen kommunalen Armuts- und Reichtumsbericht zu erstellen.

Der Bericht soll

– darlegen welche Definition von Armut und Armutsgefährdung zugrunde liegt und welche Methode zu deren Quantifizierung angewandt wurde,
– systematisch sozialpolitisch relevante Daten in Anlehnung an den Armutsbericht der Bundesregierung und den Armuts- und Reichtumsbericht des Landes Baden-
Württemberg erfassen und so der Öffentlichkeit zugänglich machen,
– die Verteilung von Armut und Reichtum z.B. über eine Analyse der Einkommensstatistik oder der Einzelhandels-Kaufkraft ermitteln,
– die Lebenswirklichkeit der Menschen widerspiegeln und Phänomene und Entwicklungen hinaus erfassen und Wanderungsbewegungen jeglicher Art aufzeigen,
– kommunale Handlungsempfehlungen aufstellen,
– positive Beispiele bereits ergriffener Maßnahmen herausstreichen,
– besondere soziale Brennpunkte herausarbeiten,
– die Vergleichbarkeit bereits bestehender Maßnahmen erleichtern,
– und eine Gender-Bewertung enthalten.

Die Stadt Mannheim setzt sich darüber hinaus in der Regionalversammlung der Metropolregion dafür ein, dass ein Armuts- und Reichtumsbericht für die gesamte Metropolregion erstellt wird, der denselben Kriterien genügt.

Begründung:

Eine kommunale Armuts- und Reichtumsberichterstattung ist der Schlüssel zu einer effektiven Sozialpolitik. Durch das Erstellen von detailliertem Datenmaterial wird eine fundierte Problemanalyse ermöglicht. So können erst zielgruppenspezifische Handlungsempfehlungen zur Armutsbekämpfung und -bewältigung entworfen werden.

Die Ermittlung der oben angesprochenen Punkte soll den im Moment vorliegenden Sozialatlas der Stadt Mannheim ergänzen. Möglich wird dann z.B. eine Diskussion über die Fragen „Wie groß dürfen Gegensätze zwischen Reich und Arm in einer Stadt sein, ohne dass der Zusammenhalt unserer Stadtgesellschaft gefährdet ist.“ oder „Wie gelingen uns Integration und Inklusion, so dass alle Menschen eine Chance auf ein selbstbestimmtes Leben haben.“
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Ergebnis:

Die Verwaltung möchte aus den bereits bestehenden Berichten wie zum Beispiel dem Sozialatlas, dem Bildungsbericht oder dem Bericht zur Lebenslage älterer Menschen in Mannheim, einen Armuts- und Reichtumsbericht anfertigen.

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16. Dezember 2015
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