Lärmbelastung mindern – Mensch und Natur entlasten
GRÜNE fordern weitere Verbesserungen beim Lärmaktionsplan
Die GRÜNEN im Gemeinderat begrüßen die Fortschreibung des Lärmaktionsplans zwar als ersten Schritt mit teils deutlichen Verbesserungen in den Stadtteilen. Dessen ungeachtet sehen sie auch weiterhin einen großen Verbesserungsbedarf beim Lärmschutz für Bürgerinnen und Bürger.
„Einzellösungen wie 30er-Zonen in den Stadtteilen sind für den Lärmschutz wichtig und dienen darüber hinaus der Sicherheit.“, so Stadtrat Wolfgang Raufelder (MdL) und Stadträtin Gabriele Baier. Den beiden Umweltpolitikern ist außerdem wichtig, dass schnellstmöglich krankmachender Lärm durch Gewerbe, Industrie, Bahn-, Kfz- und Flugverkehr gemindert werden muss: „Lärm ist ein Umweltproblem, das dringend verstärkt angegangen werden muss. Eine Fortschreibung des Lärmaktionsplans von 2008 für Mannheim ist darum richtig und wichtig.“ Begrüßt wird von den GRÜNEN außerdem die Ausweisung von „ruhigen Gebieten“.
Wolfgang Raufelder und seine Stadtratskollegin Gabriele Baier äußern aber auch grundsätzliche Kritik: „Wenn wir eine realitätsnahe Betrachtung der Lärmbelastung wollen, dann müssen drei Grundsätze gelten: der Lärm muss so betrachten werden, wie er bei den Bürgerinnen und Bürger ankommt, nämlich summativ. Ebenso muss die Erfassung bzw. Berechnung der verschiedenen Lärmquellen gleichartig erfolgen. Und schlussendlich muss Lärm auch in Spitzenzeiten bzw. unabhängig von der Tageszeit betrachten werden. Leider treffen alle drei Punkte aktuell nicht zu.“
Wenn nun die Berechnungs- und Ausbreitungsmodelle der verschiedenen Lärmarten teils deutlich voneinander abweichen sind die Ergebnisse nach Ansicht der GRÜNEN mit Vorsicht zu verwenden. „Ebenso ist es schwierig, dass eine summative Betrachtung der Lärmarten nicht vorgesehen ist, obwohl der Lärm von den Betroffenen so wahrgenommen ist. Kritisch ist außerdem zu betrachten, dass die Lärmindizes nur nachts zwischen 22 und 6 Uhr sowie im 24-Stunden-Schnitt betrachtet werden – eine Lärmerfassung am Tag ist nicht vorgesehen.“, sind sich die GRÜNE Stadträtin und der GRÜNE Stadtrat einig.
Nichtsdestotrotz unterstützen die GRÜNEN die Ausweisung von Tempo-30-Zonen in den Stadtteilen. Einfach wird dies allerdings nicht, blockiert der RNV mit Verweis auf seinen ausgeklügelten Fahrplantakt häufig eine Verringerung des Tempos in gemeinsam mit dem Individualverkehr genutzten Straßen. „Für diese Lärmbelastungen müssen endlich gemeinsame Lösungen erarbeitet werden.“, so das Fazit der beiden GRÜNEN.