Ende für Wild-West Phantasien
GRÜNE kritisieren willkürliche Tötung von Gänsen. Die Gemeinderatsfraktion von Bündnis 90/DIE GRÜNEN ist überrascht über die Gänsetötung. Diese widerspricht dem bisherigen Vorgehen und den Verlautbarungen.
Sehr überraschend erschienen letzte Woche Berichte zur Gänsetötung im Mannheimer Morgen. In diesen heißt es, dass in Bädern und Parks Mannheims Gänse abgeschossen wurden. Die Stadt bestätigte die Berichte, was die tierschutzpolitische Sprecherin, Natascha Werning, verwundert:
„Im Ausschuss für Sport und Freizeit beschäftigen wir uns seit Dezember mit dem Thema. Im Ausschuss wurde aus GRÜNER Sicht positiv beratschlagt, dass am Strandbad keine Gänse getötet werden sollen. Auch ein Gespräch mit dem Geschäftsführer der Stadtpark GmbH, Joachim Költzsch, verlief zufrieden-stellend: er teilte mit, dass er auch aufgrund der Gefährdung von Menschen während des Schießens keine Gänse abschießen lassen wolle. Das jetzt doch in Bädern und Parks gemacht wurde, enttäuscht mich maßlos.
In vom Mannheimer Morgen durchgeführten Umfragen wurde deutlich, dass viele andere Mannheimerinnen und Mannheimer kein Verständnis für das Vorgehen der Stadt haben. Die Gänse haben niemanden angegriffen. Im Gegenteil, die Ausbreitung der Tiere gerade an von Menschen besonders intensiv genutzten Flächen wie Freibäder und Parks ist großenteils Menschenverschulden. Liegengelassene Essensreste sind ein willkommenes Zubrot für die Tiere. Hier muss die Stadt Mannheim verstärkt über die Folgen der Zufütterung aufklären.
Ein weiterer Grund, warum die Tiere abgeschossen wurden, soll der gefährliche Kot der Tiere sein. Doch Untersuchungen aus Bayern und Nordrhein-Westfalen ergaben, dass in den Gänseausscheidungen überwiegend Gras und Kräuter vorkommen; humanpathogene Erreger konnten jedoch nicht nachgewiesen werden. Wir fordern, dass keine weiteren Tiere abgeschossen werden und stattdessen ein Weg gefunden wird, der die Tiere zwar im Zaum hält, aber nicht tötet.“